6. November 1964 - Planetarium in Bochum wird eröffnet

Stand: 06.11.2019, 00:00 Uhr

Passionierte Sternengucker haben im Ruhrgebiet ganz schlechte Aussichten. Das künstliche Licht des Ballungsraums trübt den Ausblick in den Himmel; selbst in klaren Nächten sind mit bloßem Auge nur die hellsten Sterne zu erkennen. Im Planetarium Bochum dagegen kann jeder auch die entferntesten Himmelskörper und Galaxien auf einer faszinierenden und spektakulären Reise erkunden.

Planetarium in Bochum eröffnet (am 06.11.1964) WDR 2 Stichtag 06.11.2019 04:16 Min. Verfügbar bis 03.11.2029 WDR 2

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Mit 260 Sitzplätzen und jährlich mehr als 200.000 Gästen zählt das Bochumer Planetarium zu den meistbesuchten Sternentheatern Europas. Wegen seiner exakten Wiedergabe des gesamten bekannten Kosmos wird es sogar von der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur Astronautenausbildung genutzt.

Entstanden in 33 Monaten

An den Gründer des Planetariums erinnern sich viele Bochumer noch heute. Bereits 1946 hat der Weltraumforscher Heinz Kaminski in ihrer Stadt eine Volkssternwarte eröffnet und dort 1957 für eine Sensation gesorgt: Als einer der ersten Menschen empfängt Kaminski das Funksignal des sowjetischen Satelliten Sputnik I und sendet es hinaus in die Welt.

Kaminski nutzt seine Reputation und setzt bei den Stadtvätern den Bau eines 3,5 Millionen D-Mark teuren Planetariums durch. In 33 Monaten entsteht das Gebäude, gekrönt von einer 15 Meter hohen Edelstahlkuppel mit einem Durchmesser von 40 Metern.

Zeiss-Projektoren schaffen perfekte Illusionen

Zeiss-Projektor Universarium IX des Planetariums Bochum | Bildquelle: WDR/Maurer

Am 6. November 1964 kann das erste deutsche Großplanetarium der Nachkriegszeit eingeweiht werden. Kernstück des Sternentheaters ist ein Zeiss-Bildwerfer mit 150 Einzelprojektoren. Anfangs erzeugen nur Dias die Illusion der wandernden Gestirne. Nach mehreren technischen Aufrüstungen sorgt heute der digitale Sternenprojektor "Universarium IX" mit lichtstarken LED-Einheiten für ein naturgetreues Abbild der Himmelswelten.

Raumflüge durch die Datenbank

Die faszinierende Reise beginnt mit dem Blick zum irdischen Sternenhimmel. Dann entführt "Universarium IX" den Besucher mit einer aufwendigen audiovisuellen Show in die Tiefen des Alls.

"Man fliegt wie in einem virtuellen Fahrzeug durch den gesamten Kosmos", sagt Helmut Schüttemeier, technischer Leiter des Planetariums. Dabei fliege man eigentlich durch ein hochkomplexes Rechnersystem, das die gesamten Daten des bekannten Weltraums beinhalte.

Ein Team aus Astronomen, Technikern und Grafikern sorgt regelmäßig für neue Besucherattraktionen im Bochumer Planetarium. Heute kann man in dem inzwischen denkmalgeschützten Kuppelbau auch Konzerten oder Lesungen namhafter Autoren lauschen – und sogar heiraten.

Programmtipps:

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