18. April 1567 - Todestag des Ritters Wilhelm von Grumbach

Stand: 18.04.2017, 00:00 Uhr

Dies ist die Geschichte eines Mannes, der alles verlor. Der dann alles dafür tat, den alten Reichtum wieder zu erlangen. "Gleichgültig wie – durch Schlitzohrigkeit oder Gewalt", sagt Edwin Hamberger, der sich mit der Geschichte des Ritters Wilhelm von Grumbach beschäftigt hat. Eines Ritters, der ein furchtbares Ende fand.

Dort, wo er 1503 geboren wurde, auf Schloss Grumbach in Rimpar bei Würzburg, hat Edwin Hamberger ein Museum eingerichtet. Er stellt auch das Schwert aus, das bei seiner Hinrichtung am 18. April 1567 benutzt wurde. "Das Herz wurde ihm aus dem Leib gerissen und zweimal mit diesen Worten ums Maul geschlagen: Sieh hin, Grumberg, dein falsches Herz", heißt es in einer alten Chronik.

Fehde mit dem Fürstbischof

Die Grumbachs gehören zum fränkischen Uradel, sie sind sehr reich. Wilhelm von Grumbachs Ziel ist es, noch reicher zu werden. Er untersteht als Vasall dem Fürstbischof von Würzburg. Als der stirbt und ein Nachfolger gesucht wird, sorgt Grumbach dafür, dass sein Wunschkandidat den Posten bekommt. "Er hatte eine große Verwandtschaft und Bekanntschaft im Domkapitel. Und wenn Grumbach sie gebeten hat, diesen oder jenen zum Fürstbischof zu wählen, dann geschah das", erklärt Edwin Hamberger.

Doch der Kandidat lebt nicht lang, und der Nachfolger im Amt des Fürstbischofs von Würzburg ist ein Mann namens Melchior Zobel – und der hasst Grumbach.

Dieser sucht sich einen Verbündeten und bedroht mit dessen Truppen Würzburg. Grumbach fordert das Kloster Maidbronn und sechs weitere Dörfer, die ihm eigentlich wegen seiner Verdienste im Schmalkaldischen Krieg zugesprochen worden waren.

Zobel muss zunächst zustimmen. Kurze Zeit später aber fällt Grumbachs Verbündeter unter die Reichsacht, eine Ächtung des Kaisers wegen Ungehorsams – und Zobel führt seinen Gegenschlag aus.

Die Grumbachschen Händel beginnen

"Fürstbischof Melchior Zobel hat Grumbach als Landfriedensbrecher eingestuft und sämtliche Güter, die er hatte, konfisziert", sagt der Heimatforscher Hamberger. Grumbach tobt und verklagt den Fürstbischof vor Gericht. Die Grumbachschen Händel beginnen, so nennen die Zeitgenossen Grumbachs Kampf um sein Erbe.

"Der Bischof selbst hat, was ihm vom Hausrath gefallen, in seine Häuser führen lassen. Und etliche Höfe, Häuser und Scheunen seien niedergebrannt worden", schreibt Grumbach wütend. Er will, dass Zobel alles erstattet, doch das Gericht trifft keine Entscheidung. Da heckt Grumbach einen Plan aus: Er will seinen Gegner entführen lassen.

Ein Kommando Grumbachs lauert dem Fürstbischof Melchior Zobel in der Nähe der Alten Mainbrücke auf. "Pfaffe, du musst sterben!", soll einer der Häscher gerufen haben. Schüsse fallen, und Melchior Zobel wird tödlich getroffen.

Mit zitternden Händen wird unterschrieben

Indes: Zobels Nachfolger im Amt denkt nicht daran, Grumbach die Güter wiederzugeben. Und der fällt kurzerhand wieder mit Pferden und Schützen in Würzburg ein. "Grumbach hat das Domkapitel dazu gezwungen, einen Vertrag auszuarbeiten, wonach ihm seine Güter zurückgegeben werden sollten", sagt Hamberger.

Mit zitternden Händen wird unterschrieben. Ein kurzer Sieg, der politische Folgen hat: Der Kaiser verhängt jetzt auch über Grumbach die Reichsacht. Der versteckt sich in Gotha, als ein riesiges Heer unter Kurfürst August von Sachsen anrückt: 4.600 Reiter, 5.000 Mann Fußvolk. Nach vier Monaten Belagerung wird Gotha eingenommen und Grumbach von den Siegern zum Richtplatz geführt und gevierteilt.

Die Körperteile Grumbachs und seiner Unterstützer werden auf zwölf Stangen gespießt und vor den Toren Gothas aufgestellt.

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