CHIO: Jung auf Siegkurs in der Vielseitigkeit

Stand: 05.07.2024, 20:13 Uhr

Michael Jung geht in der Vielseitigkeit beim CHIO mit einer exzellenten Ausgangslage in die Entscheidung. Andere deutsche Olympia-Kandidaten enttäuschten.

Mit seinem Wallach Chipmunk zeigte Jung beim CHIO in Aachen die beste Dressurprüfung und blieb im Springen am Freitag (05.07.2024) fehlerfrei. Das Ranking führt er vor dem abschließenden Geländeritt am Samstagmorgen (ab 11.00 Uhr live im WDR) an, dahinter liegen mit Olympiasiegerin Julia Krajewski und Christoph Wahler zwei weitere deutsche Reiter.

"Die anderen Nationen treten hier überwiegend mit der zweiten Garnitur an. Und die Top-Reiter, die doch dabei sind, starten mit ihren Zweit- und Drittpferden", sagte Bettina Hoy, Vielseitigkeits-Europameisterin von 1997 und WDR-Expertin beim CHIO. "Für die deutschen Reiter war es dagegen intern verpflichtend, hier anzutreten - und zwar mit den Top-Pferden."

Andere Nationen im Schongang

Ob das mit Blick auf Olympia eine gute Idee ist, sei eine andere Frage, sagte Hoy. Bis zum Start der olympischen Vielseitigkeitswettbewerbe am 26. Juli sind es keine drei Wochen mehr. Neben dem Verletzungsrisiko gehe es dabei auch um die Trainingssteuerung. "Will ich hier beim CHIO die Bestform haben oder nicht doch lieber in Paris?"

Hintergrund der personellen Besetzungen dürfte auch sein, dass andere Nationen ihre Olympiakader schon nominiert haben. Bundestrainer Peter Thomsen wird sich dagegen erst nach dem CHIO festlegen. Allerdings gibt es klare Favoriten für die drei festen Starter, nämlich Jung (mit Chipmunk), Wahler (Carjatan) und Sandra Auffarth (Viamant du Matz), die beim CHIO vor dem Geländeritt auf Platz sieben liegt.

Hansen-Hotopp und Robiné enttäuschen

Völlig offen ist noch, wer als Ersatzreiter mit nach Paris darf. Die Entscheidung fällt wohl zwischen Malin Hansen-Hotopp (Carlitos Quidditch) und Jérôme Robiné (Black Ice), für beide geht es in Aachen also um sehr viel. Das Zwischenergebnis ist jedoch ernüchternd: Robiné liegt auf Rang 18, Hansen-Hotopp gar nur auf Platz 25.

Eine Prognose für den Ausgang dieses Duells sei erst nach dem Geländeritt möglich, sagt Hoy. "Beide hätten es verdient. Jérôme ist erfahrener, aber ich würde Malin mitnehmen nach ihrer starken Runde in Kentucky. Ich mag ihr Pferd - wenn ich aus meiner Rente zurückkehren würde, würde ich mir Carlitos Quidditch als Pferd wünschen."

Dämpfer in der Nationenwertung

In der CHIO-Nationenwertung kassierte Deutschland einen Dämpfer, die Equipe belegt nur Platz sechs. Im Team treten Jung und Wahler jeweils mit ihren Zweitpferden gemeinsam mit Auffarth und Robine an. Jung und Wahler leisteten sich bei ihren Ritten für das Team je drei Abwürfe.

CHIO Aachen: Eröffnungsfeier und viel American Spirit Sport im Westen 02.07.2024 01:28:49 Std. Verfügbar bis 02.07.2025 WDR