Bergischer HC ist abgestiegen - Hamburg erfüllt letzte Bedingung

Stand: 04.06.2024, 20:41 Uhr

Der Bergische HC steigt in die 2. Handball-Bundesliga ab. Wie der NDR am Dienstag berichtete, hinterlegte der Hamburger SV die geforderte Summe bei der HBL und erhält die Lizenz für die HBL. Das Urteil der vom BHC eingereichten Klage steht allerdings noch aus.

Am Sonntage hatte der BHC das letzte Saisonspiel gegen den Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt verloren - der sportliche Abstieg war damit besiegelt.

Lizenzstreit: BHC hat Klage angekündigt

Hoffnung auf den Klassenverbleib gab es für die Bergischen trotz des sportlichen Abstiegs dennoch. Der Klub hatte vor dem letzten Spieltag angekündigt eine Schiedsklage gegen die Handball-Bundesliga (HBL) einzureichen. Mit der Schiedsklage gegen die HBL wolle der BHC eine "statutenkonforme Lizenzierung" herbeiführen, hieß es.

Ein Schiedsgericht hatte dem HSV am Donnerstag die Spielberechtigung für die Saison 2024/25 gewährt. Allerdings mit der Auflage, bis zum 5. Juni eine Sicherheitsleistung in unbekannter Höhe zu erbringen.

HSVH hinterlegt finanzielle Sicherheit

Diese finanzielle Sicherheit habe der HSV laut NDR am Dienstag hinterlegt. Zuvor war die Lizenz nicht erteilt worden, da der Nachweis über die Schließung einer Finanzlücke zu spät erbracht worden war. Durch die fehlende Lizenz hätte es in dieser Saison nur einen Absteiger gegeben, der BHC wäre als Vorletzter nicht abgestiegen.

Das letzte Wort ist in der Sache trotzdem noch nicht gesprochen. Der Bergische HC, der vom Lizenzentzug der Hamburger ausgegangen war, hat seinerseits noch eine Klage angekündigt.

"Alle unsere Einschätzungen haben sich bewahrheitet. Wir sind der Überzeugung, dass die Erteilung der Lizenz für den HSV Hamburg nicht korrekt war", hatte am Sonntag BHC-Geschäftsführer Jörg Föste gesagt. "Um diese Auffassung überprüfen zu lassen, haben wir auch das Schiedsgericht angerufen."

BHC startet gut - und lässt nach

Der BHC legte einen guten Start hin, Tomas Babak und Lukas Stutzke sorgten mit ihren Toren für eine 2:0-Führung. Es entwickelte sich ein offenes Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Teams zunächst zu schnellen Abschlüssen kamen. Ab Mitte der ersten Halbzeit waren die Abwehrreihen besser formiert.

In der Schlussphase der ersten Hälfte ließ der BHC im Angriff nach und einige offene Würfe liegen. Noah Beyer (3) und Linus Arnesson (1) scheiterten etwa vier Mal beim Siebenmeter am starken SG-Keeper Kevin Møller. Flensburg bekam Oberwasser und nahm eine 16:14-Führung mit in die Halbzeitpause. "Wir starten sehr gut, haben dann aber nachgelassen. Wir müssen uns auf jeden Fall in der Abwehr steigern und die Lücken schließen", sagte BHC-Spieler Aaron Sessing in der Pause bei "Dyn".

Löwen können Rückstand nicht mehr umbiegen

Dies gelang den Bergischen aber nicht. Stattdessen erspielte sich Flensburg eine Sieben-Tore-Führung. BHC-Coach Arnor Gunnarsson forderte seine Spieler in zwei Auszeiten dazu auf, die Ruhe zu bewahren und "noch einmal alles rauszuhauen". Der BHC konnte den Rückstand zwischenzeitlich noch einmal auf drei Tore verkürzen (25:28/46. Minute), zu mehr reichte es aber nicht mehr.

Sieg für Gummersbach, Niederlage für Lemgo

Der VfL Gummersbach hatte sich bereits vor dem letzten Spieltag als Tabellensechster die Teilnahme an der Qualifikation zur European League gesichert. Am Sonntag kam der VfL zum Abschluss zu einem 33:32 (15:11)-Erfolg über Frisch Auf! Göppingen. Sportlich belanglos war die 27:29 (13:9)-Niederlage des TBV Lemgo Lippe beim TVB 1898 Stuttgart. Die Ostwestfalen beendeten die Saison mit einer Tordifferenz von 0 auf Platz zehn.