Attraktive Spielweise, sehenswerter Kombinationsfußball und viel Offensivdrang - der 1. FC Köln hat viele Komplimente bekommen für das, was er in der noch jungen Zweitliga-Saison auf dem Platz gezeigt hat.
"Wir haben gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt", lobte etwa Dainel Thioune, Trainer von Kölns letztem Gegner Fortuna Düsseldorf, den neuen Kölner Spielstil.
Struber als Psychologe gefragt
Allzu viel kaufen konnte sich der FC für diese gutgemeinten Worte in den vergangenen zwei Wochen allerdings nicht. Nur ein Punkt sprang aus den Spielen gegen den 1. FC Magdeburg (1:2) und Düsseldorf (2:2) heraus. Legt man die Chancen und die Überlegenheit der Kölner in diesen beiden Partien zugrunde, hätte die Ausbeute eigentlich sechs Punkte betragen müssen.
So dürfte Kölns Trainer Gerhard Struber in den vergangenen Tagen vor allem als Psychologe gefragt gewesen sein, um das angeknackste Selbstbewusstsein seiner Stürmer wieder aufzurichten.
Gutes Niveau, vieles richtig
Für den Österreicher ist die Torausbeute derzeit das einzige Manko. "Wir machen inhaltlich richtig viel gut. Wir machen so viele Dinge auf so einem guten Niveau richtig", sagte Struber und verwies in diesem Zusammenhang auch auf das junge Alter seiner Schützlinge. "Wir haben eine junge Boyband an Bord, da dauern gewisse Prozesse.“
Einer, der nicht zu den Youngstern gehört, ist Strubers Landsmann Florian Kainz. Der Nationalspieler stieg nach seiner Verletzung Anfang der Woche wieder ins Mannschaftstraining ein. Seine Routine könnte die junge FC-Mannschaft derzeit gut gebrauchen.
Kainz: "Wir haben gute Stürmer"
Dass es gegen den KSC schon besser laufen kann, davon ist Kainz überzeugt. "Wir bringen spielerisch und inhaltlich schon sehr viel auf den Platz. Wir müssen weiter trainieren, Videoanalysen machen, Szenen anschauen und sehen, wie man vielleicht in noch bessere Situationen kommt. Und vor allem nicht das Selbstvertrauen verlieren. Wir haben gute Stürmer", sagte Kainz, der im Training wieder voll belastbar ist, gegen Karlsruhe wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen wird.
KSC kommt mit breiter Brust
Sicher ist, dass der Gegner keine Probleme mit dem Selbstvertrauen haben wird. Die Karlsruher werden nach dem überaus erfolgreichen Saisonstart und aktuell Platz 2 in der Tabelle mit breiter Brust in Köln-Müngersdorf antreten.
Trainer Struber jedenfalls hat eine hohe Meinung vom Sonntag-Kontrahenten. "Sie machen einen sehr reifen Eindruck und treffen viele gute Entscheidungen, was die Effizienz angeht. Sie haben bisher aus wenig viel gemacht und wirken sehr stabil", meinte Struber und dürfte bei der Gegner-Analyse etwas neidisch geworden sein.
Anschauungsunterricht aus der Nähe?
Hohe Effizienz, aus wenig viel machen - genau das ist es ja, was sich Struber auch mal von seiner Mannschaft wünschen würde. Am Sonntag könnte der FC also Anschauungsunterricht aus nächster Nähe bekommen.