Der VfL Bochum zählt aktuell ohnehin schon zu den Erstligisten mit der geringsten Torausbeute: Den Bochumern gelangen in den 16 Bundesliga-Spielen der laufenden Saison nur 18 Treffer. Der Schnitt von rund 1,13 Toren pro Begegnung ist derzeit der drittschwächste der Liga.
Und nun muss der Revierklub in den ersten Spielen des neuen Jahres höchstwahrscheinlich auf Angreifer Takuma Asano verzichten. Der Japaner gilt in der Auswahl seines Landes vor dem Asien-Cup in Katar als gesetzt, auch wenn der Kader noch nicht offiziell bekanntgegeben wurde. Am 1. Januar trifft Asano mit der japanischen Nationalmannschaft im Rahmen der Turniervorbereitung in Tokio auf Thailand.
Es droht ein schwerwiegender Ausfall zu werden, da der 29-Jährige in der laufenden Saison Dauerbrenner und Leistungsträger in der Bochumer Offensive ist: Asano stand in allen bisherigen 16 Bundesliga-Spielen in der VfL-Startelf, zumeist auf dem rechten Flügel. Mit fünf Liga-Toren ist Asano bislang der torgefährlichste Spieler der Blau-Weißen - und das obwohl seine Chancenverwertung durchaus ausbaufähig ist.
Der Asien-Cup dauert bis zum 10. Februar. Je nachdem, wie weit Japan bei der Asien-Meisterschaft kommt, fehlt Asano den Bochumern in bis zu fünf Bundesliga-Spielen - eine große Herausforderung zu Jahresbeginn.
VfL blickt wegen Antwi-Adjei nach Ghana
Noch nicht klar ist, ob VfL-Trainer Letsch im Januar auf Christopher Antwi-Adjei zurückgreifen kann. Antwi-Adjei ist dreifacher ghanaischer Nationalspieler, ihm werden Außenseiter-Chancen auf einen Platz im Aufgebot der "Black Stars" für den Afrika-Cup in der Elfenbeinküste eingeräumt.
Am Montag gibt Ghanas Nationaltrainer Chris Hughton, der bislang allerdings noch nicht auf den Bochumer gesetzt hat, seinen Kader für das Turnier vom vom 13. Januar bis 11. Februar bekannt. Sollte Antwi-Adjei nominiert werden, müsste der VfL neben Asano auf einen weiteren torgefährlichen Flügelspieler verzichten.
Chance für Kwarteng und Daschner
Moritz-Broni Kwarteng und Lukas Daschner, die im Sommer neu an die Castroper Straße gekommen waren, sind Kandidaten, um entstehende Lücken im Bochumer Angriff zu füllen. Bislang zeigten die beiden zwar gute Ansätze, konnten sich aber noch nicht völlig durchsetzen. Für das Duo könnten sich nun also Chancen auf Einsatzzeiten ergeben.
Paderborns Muslija als Neuzugang im Gespräch
Dennoch ist es denkbar, dass die Bochumer im Winter auch noch auf dem Transfermarkt tätig werden. Als Kandidat gilt insbesondere Florent Muslija vom Zweitligisten SC Paderborn. Der 25-Jährige zählt zu den besten Torschützen der laufenden Zweitliga-Saison, ist ein herausragender Freistoßschütze und auch ein guter Vorbereiter. Laut "Bild" hat der VfL Kontakt zum Management des Offensivspielers aufgenommen, dessen Vertrag in Paderborn nur noch bis zum Saisonende läuft.
VfL-Mittelstürmer formschwach
Und die sportliche Führung des Revierklubs hat in der Offensive eine weitere Baustelle: Bochums bester Torschütze der Vorsaison, Philipp Hofmann, präsentiert sich in der laufenden Spielzeit formschwach. Hofmann konnte in der Saison 2023/24 noch keinen Liga-Treffer beisteuern, sein letzter datiert vom 9. April. Seither blieb der 30-Jährige bei 21 Pflichtspiel-Einsätzen ohne Torerfolg. In den letzten beiden Partien des Jahres 2023 stand der Mittelstürmer nicht mehr im Kader, Trainer Letsch verordnete ihm eine Pause.
Letsch hofft nun, dass Hofmann im neuen Jahr wieder zu alter Stärke zurückfindet. "Ich freue mich auf einen topfitten, fokussierten und im Kopf freien Philipp Hofmann im Jahr 2024", sagte der Trainer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Donnerstag (28.12.2023). Auf Hofmann wartet im Sturmzentrum ein Konkurrenzkampf mit Gonçalo Paciência, dem in zehn Saisonspielen drei Treffer gelangen. Auch von den Leistungen der beiden Mittelstürmer wird es abhängen, ob das neue Jahr für die Bochumer oder für die Gegner stürmisch wird.