Im ersten Pflichtspiel zwischen den beiden Klubs unterlagen die Schwarz-Gelben am Samstag 0:4 (0:1). Aachen rutschte nach der vierten Saisonniederlage auf Rang elf ab, der zuvor vier Spiele in Serie sieglose SVS übernahm zumindest zwischenzeitlich die Tabellenführung. Lucas Wolf (39.), David Otto (62.) und Stanislav Fehler (64.) trafen für Sandhausen.
Aachen schnell in Unterzahl
Nach dem torlosen Remis gegen Hannover 96 II änderte Aachens Trainer Heiner Backhaus seine Startelf auf zwei Positionen: Für den angeschlagenen Charlison Benschop und Nils Winter liefen Lukas Scepanik und Florian Heister auf.
Bereits nach knapp drei Minuten musste die Alemannia zu zehnt weiterspielen. Der Ex-Sandhäuser Gianluca Gaudino (3.) traf seinen Gegenspieler Lucas Wolf bei einer Grätsche mit gestrecktem Bein am Schienbein, Schiedsrichter Lukas Benen zeigte Gaudino nach kurzem Zögern die Rote Karte - eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Aachen verteidigt gut, SVS effizient
Mit einem Spieler mehr auf dem Feld baute Sandhausen in Ruhe von hinten auf und hatte deutlich mehr Ballbesitz als Aachen. Gefährliche Torraumszenen sprangen für die Gastgeber zunächst aber nicht heraus, weil die Alemannia auch mit zehn Spielern konsequent verteidigte. Den ersten Schuss auf das Aachener Tor gab Sandhausen erst in der 36. Minute nach einem Freistoß ab, als Aachens Keeper Elias Bördner einen Volleyschuss von Jonas Carls noch aus dem linken Winkel kratzte.
Kurz darauf gingen die Hausherren mit ihrer zweiten guten Möglichkeit in Führung. Nach einem Vorstoß in den Aachener Strafraum legte Sebastian Stolze von der Grundlinie zurück auf den einlaufenden Wolf (39.), der aus neun Metern zum 1:0 einschob. Von der Aachener Offensive war in der ersten Halbzeit nichts zu sehen - bis zur Nachspielzeit. Aus dem berühmten Nichts schoss Lukas Scepanik (45.+1) aus halblinker Position an den rechten Pfosten.
Sandhäuser Doppelschlag nach der Pause
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Aachen die nächste Möglichkeit, Thilo Töpken (51.) köpfte nach einer Flanke von Soufiane El-Faouzi knapp über die Latte. Kurz darauf hatte die Alemannia Glück: Wolf (53.) stand nach einer Kopfball-Ablage völlig frei zehn Meter vor dem Aachener Tor, hämmerte den Ball aber über das Gehäuse. Beim nächsten Versuch scheiterte Wolf (55.) aus halbrechter Position an Bördner.
Sandhausen machte weiter Druck und entschied die Partie mit einem Doppelschlag. Zunächst behauptete Otto (62.) den Ball nach einer halbhohen Hereingabe mit dem Rücken zum Tor gegen Lamar Yarbrough und traf unten links ins Eck zum 2:0. 78 Sekunden später fing der aus seinem Tor geeilte Alemannia-Torhüter Bördner einen Pass auf Otto ab, doch die Kugel gelangte zu Sandhausens Fehler (64.), der mit einem sehenswerten Schuss aus gut 20 Metern ins leere Tor traf.
In den letzten 20 Minuten kontrollierte der SVS weiter das Spiel. Nach einer zu kurz geklärten SVS-Ecke traf Baumann (85.) von der Strafraumkante zum 4:0.
Löwen nächster Gegner der Alemannia
Nach der Länderspielpause empfängt Aachen am 23. November (Sa., 14 Uhr) den TSV 1860 München. Sandhausen gastiert zeitgleich bei Rot-Weiss Essen.