RWE-Fans stürmen Innenraum: Mindestens sechs Verletzte

Stand: 16.12.2024, 14:58 Uhr

Nach dem Drittliga-Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und Rot-Weiss Essen (2:0) ist es am Sonntag zu Ausschreitungen im Stadion an der Bremer Brücke gekommen.

Video-Aufnahmen in den Sozialen Netzwerken zeigten, wie sich vermummte RWE-Anhänger aus dem Gästeblock Zugang zum Innenraum verschafften, um zu den gegnerischen Fans zu gelangen. Dabei attackierten sie auch den Ordnungsdienst des VfL Osnabrück.

Polizei spricht von mindestens sechs Verletzten

Die Osnabrücker Polizei teilte am Montag mit, dass es bereits kurz vor Abpfiff "nach wechselseitigen Provokationen zwischen Heim- und Gästefans zu körperlichen Auseinandersetzungen" gekommen sei. Nachdem zwei Gästefans aus dem Innenraum heraus das Fluchttor geöffnet hatten, seien 30 bis 50 Personen in Richtung eines Osnabrücker Blocks gestürmt. Zudem seien zwei Raketen aus dem Gästeblock abgeschossen worden und auf dem Spielfeld gelandet. Polizei und Ordnungsdienst hätten die Gästefans anschließend zurück in den Block drängen können.

Nach Polizeiangaben wurden bei den Ausschreitungen mindestens zwei Ordner und vier Polizisten leicht verletzt, zu verletzten Fans wurden keine Angaben gemacht. Neben zwei Festnahmen von RWE-Fans seien zahlreiche Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs eingeleitet worden. Ein Osnabrücker Anhänger soll außerdem einen Hitlergruß in Richtung des Gästeblocks und anschließend eines dunkelhäutigen Ordners gezeigt haben. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet. Die Polizei wertet derzeit noch "umfangreiche Videoaufzeichnungen" aus.

Eisfeld: "Das geht natürlich nicht"

Spieler und Trainer bekamen von den Ausschreitungen nur wenig mit. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist, nur dass teilweise der Block gestürmt wurde", sagte RWE-Spieler Thomas Eisfeld dem Reviersport. "Das geht natürlich nicht. Egal, was ist. Dort sitzen teilweise Kinder, die davon Traumata davontragen können, wenn solch eine Menge auf einen losstürmt." Der neue RWE-Trainer Uwe Koschinat wollte sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel nicht zu den Vorfällen äußern, weil er sie nicht gesehen habe.