Die Essenerinnen verloren im Stadion im Wolfsburger Allerpark am Samstagnachmittag mit 0:9 (0:3).
Der VfL, für den der DFB-Pokal die einzig verbliebene Titelchance in der laufenden Saison ist, spielte vor 2.889 Fans von Beginn an engagiert und druckvoll. Bis zur 14. Spielminute hielt die SGS den Wolfsburger Angriffen stand, doch dann ging der VfL in Führung: Wolfsburgs Außenverteidigerin Lynn Wilms flankte den Ball hoch in die Mitte, und am zweiten Pfosten setzte sich Jule Brand durch und köpfte ins linke unteren Toreck ein. Nur zwei Minuten später erhöhte Wolfsburg, die SGS-Abwehr machte dabei eine unglückliche Figur: Vivien Endemann zog auf der rechten Seite an zwei Gegenspielerinnen vorbei und passte flach in den Strafraum zu Ewa Pajor, die den Ball mit rechts ins Tor schoss.
Die SGS spielte nur zaghaft nach vorne und strahlte keine Torgefahr aus. Stattdessen schlug der VfL, bei dem die Nationalspielerinnen Alexandra Popp, Marina Hegering und Lena Lattwein verletzt fehlten, wieder zu: Einen missglückten Aufbauversuch von Essens Jacqueline Meißner fing die Wolfsburgerin Svenja Huth ab, ihr Pass fand Vivien Endemann, die mit einem platzierten Flachschuss links ins Tor traf (37.).
Endemann beim VfL überragend
Von Essen ging auch nach der Halbzeitpause keine Gefahr aus, doch Wolfsburg schaltete keinen Gang zurück: Endemann erzielte nach einem Doppelpass mit Brand ihren zweiten Treffer des Tages (51.). Die 22-jährige Endemann, die von 2021 bis 2023 selbst für die SGS spielte, zeigte eine starke Leistung und zählte zu den besten Spielerinnen ihres Teams.
Anschließend verhinderte Essens Torhüterin Sophia Winkler erst den fünften Gegentreffer, als sie einen 18-Meter-Schuss von Fenna Kalma entschärfte (60.). Doch etwa sechs Minute später musste SGS-Trainer Markus Högner mitansehen, wie Dominique Janssen doch der fünfte Treffer des Tages gelang: Janssen konnte nach einer Ecke von Huth mühelos einköpfen.
SGS Essen fällt auseinander
Der Bundesliga-Tabellensechste aus Essen leistete sich schlicht zu viele Fehler. In der Schlussphase geriet die SGS dann komplett unter die Räder: Die Essenerin Emely Joester bugsierte den Ball nach einer Hereingabe von VfL-Spielerin Riola Xhemaili ins eigene Tor, Keeperin Winkler war machtlos (69.). In der 82. Minute erzielte Endemann ihr drittes Tor des Tages, als sie nach einem Dribbling aus 16 Metern abschloss. Nur eine Minute später traf Xhemaili mit einem Lupfer ins Netz. Den Schlusspunkt setzte Svenja Huth, die nach Vorlage von Endemann mit einem Linksschuss das neunte Tor des Tages erzielte (89.).
Enttäuschung bei SGS-Trainer Högner
"Es ist eine sehr, sehr bittere Niederlage", sagte SGS-Coach Högner nach der Partie. "Wir dürfen jetzt alle auch mal zwei Tage traurig sein, aber dann müssen wir dieses Spiel irgendwie abhaken und uns akribisch auf die nächste Ligapartie vorbereiten, um da dann eine entsprechende Reaktion zu zeigen."
Wolfsburg ist Serien-Pokalsieger
Somit blieben die Wolfsburgerinnen saisonübergreifend im 49. Pokalspiel in Serie ungeschlagen. Von 2015 bis 2023 holte der niedersächsische Klub neunmal und somit ununterbrochen den DFB-Pokal.
Essen verpasste eine weitere Finalteilnahme deutlich. Zuletzt hatte hat die SGS 2020 im DFB-Pokal-Finale gestanden, verlor damals im Elfmeterschießen gegen Wolfsburg.
Für Essen geht es am 14. April in der Fußball-Bundesliga der Frauen weiter, dann ist die Elf von Trainer Högner beim 1. FC Nürnberg zu Gast.