Was haben die Reserve des VfB Stuttgart und Hansa Rostock gemein? Genau, sie sind die einzigen Teams, die Arminia Bielefeld in dieser Saison mindestens zwei Tore eingeschenkt haben. Am Dienstag probiert im Achtelfinale des DFB-Pokals mit dem SC Freiburg der nächste Klub, das Abwehrbollwerk des DSC zu knacken.
Beide Pokal-Partien ohne Gegentor
Es ist schon erstaunlich, wie stabil die Defensive der Westfalen in dieser Saison steht. Erst 13 Gegentreffer musste die Arminia in der Liga hinnehmen. Noch beeindruckender wird die Abwehrarbeit, wenn man auf den DFB-Pokal schaut: Zweimal gewannen die Westfalen gegen höherklassige Gegner ohne Gegentor - in der letzten Runde war gegen Union Berlin bei zwei Aluminiumtreffern allerdings etwas Glück im Spiel.
In der ersten Runde schlug man souverän Zweitligist Hannover 96. Chancen für die Niedersachsen? Mangelware. Schaut man in den letzten Wochen genauer auf die Arminia, fällt auf: Es ist Bielefeld dabei egal, ob sie mit einer Dreierkette agieren oder mit vier Leuten im Abwehrverbund. "Für mich ist es extrem wichtig, dass wir beide Systeme können. Beide funktionieren", erklärte Trainer Mitch Kniat auf der Pressekonferenz.
Stabil aufgrund der Teamleistung
Es ist vor allem die gemeinsame Arbeit, die den DSC derzeit so stark macht. Das betonte Louis Oppie erneut nach dem 1:0 am Wochenende gegen den FC Ingolstadt: "Eine Teamleistung hinten, auch vorne sind alle marschiert. Wie alle gelaufen sind, da steht dann die Null."
Eine weitere Kuriosität: Die Abwehr ist quasi gleich geblieben im Gegensatz zur letzten Saison, wo noch 47 Gegentore verzeichnet werden mussten. Einzig der von Viktoria Köln gekommene Stefano Russo ist neu. Die anderen Konstanten wie Maximilian Großer, Kapitän Manuel Corboz oder zuletzt gegen den FCI erfolgreiche Oppie sind schon seit 2023 auf der Alm zuhause.
Kniat: "Werden vor Aufgaben gestellt"
Nun bekommt es die Abwehr mit einer nächsten großen Herausforderung zu tun, denn am Dienstag gastiert der Bundesliga-Siebte aus Freiburg in Bielefeld. "Offensiv haben sie schon eine gute Qualität, wo wir vor Aufgaben gestellt werden", hat Trainer Mitch Kniat Respekt vor dem Gegner.
In der Tat: Zum SC-Doppeltorschützen vom Wochenende, Lucas Höler, gesellen sich prominente Namen wie der ehemalige italienische Nationalspieler Vincenzo Grifo oder der Ex-Bielefelder Ritsu Doan. Hoffnung dürfte dem DSC machen, dass der SC in der Bundesliga mit dem besagten Angriffspotenzial nur zeitweise Angst und Schrecken verbreitet. Von allen Teams in der oberen Tabellenhälfte hat Freiburg mit 16 Toren die wenigsten erzielten Treffer.
Entscheidet wieder ein Distanzschuss die Partie?
Im Pokal gab es für den SC erst einen souveränen 4:0-Sieg gegen Osnabrück, ehe man sich gegen den Hamburger SV mit 2:1 eher ins Achtelfinale mühte. Nun wartet auf den SC nicht nur die exzellente Abwehr der Arminia, sondern womöglich wieder ein intensives Spiel mit prickelnder Pokal-Atmosphäre auf der ausverkauften Alm.
Gut möglich, dass die Partie über einen Standard oder Distanzschuss entschieden wird. Darauf hofft man sicher in Bielefeld, denn wie das mit den Distanztreffern geht, weiß die Arminia zu gut: Gegen Hannover erzielte Oppie ein Traumtor aus knapp 20 Metern, gegen Ingolstadt traf er zuletzt sehenswert aus knapp 30 Metern. Wem das als Beleg nicht reicht, der frage bei Union Berlin nach: In der Partie fiel der Führungstreffer aus fast 40 Metern.