Das karnevalistische Treiben im Rheinland steht ganz nah vor der Tür, auch Aachen ist eine der jecken Hochburgen der Region, wenn es ans Feiern geht. Auf eine kleine Gruppe müssen die Öcher Karnevalisten in diesem Jahr allerdings verzichten: Die Fußballmannschaft von Alemannia ist nicht dabei. Feierverbot. Die Sache ist einfach zu ernst, es steht zu viel auf dem Spiel.
Für Karneval bleibt keine Zeit
"Wir haben dafür keine Zeit", sagte Alemannia-Trainer Heiner Backhaus und will den Fokus seiner Spieler lieber auf die nächsten sportlichen Höhepunkte legen. Am Samstag (10.02.2024) kommt Rot-Weiß Oberhausen zum nächsten Punktspiel an den Tivoli. Vier Tage später, am nächsten Mittwoch, steht das Pokalduell gegen den Drittligisten Viktoria Köln an.
Die Schwarz-Gelben brennen auf die nächsten Siege. Am vergangenen Samstag war der Jahresauftakt eindrucksvoll mit dem 4:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach II gelungen. Es war der achte Erfolg in Serie für die Alemannia. Belohnung dafür: Aachen ist wieder Tabellenerster der Regionalliga West. Das war der einstige Bundesligist, der nun schon elf Jahre in der vierten Liga herumdümpelt, zuletzt vor neun Jahren - am 21. Februar 2015, wenn man einige Erstplatzierungen in der Livetabelle weglässt, die allerdings nur stundenweise Gültigkeit hatten.
Riesige Euphorie um die Mannschaft
Damals im Jahr 2015 wurde es nichts mit dem Aufstieg - am Ende hatte Mönchengladbach II die Nase vorn und die Alemannia wieder einmal das Nachsehen. Das soll im Jahr 2024 anders werden. Diesmal soll es endlich klappen mit der Rückkehr in die 3. Liga, nach der die Fans schon jetzt lechzen.
Die Euphorie ist nach wie vor riesig rund um den Klub. Zum Auswärtsspiel ins Rheydter Grenzlandstadion bei Gladbach II begleiteten mehr als 2.000 Fans die eigene Mannschaft und machten aus dem Auswärts- ein Heimspiel. Gegen Oberhausen am Karnevalssamstag werden 20.000 Zuschauer erwartet - Zahlen, von denen Bundesligisten wie Heidenheim und Hoffenheim träumen.
Mit Backhaus in die Erfolgsspur
Dabei war der Schuss erst nach hinten losgegangen. Der Saisonauftakt missriet, Alemannia fand sich nach vier Spieltagen auf Rang 15 wieder. Nicht schon wieder, dachten die Anhänger. Aber die Klubführung handelte und nahm einige Reparaturarbeiten am Mannschaftsgerüst vor.
Trainer Helge Hohl wurde entlassen und Anfang September durch Heiner Backhaus ersetzt. Seitdem kennt die Trendkurve nur einen Weg: nach oben. Lediglich eine Niederlage hat Backhaus mit seinem Team kassiert: Anfang November gegen das Überraschungsteam aus Bocholt.
In der Winterpause nahm man weitere Feinarbeiten am Kader vor: So zum Beispiel kam Anas Bakhat vom Ligakonkurrenten aus Düren und scheint sich bestens mit Topstürmer Anton Heinz zu ergänzen. Von Viktoria Köln wechselte Florian Heister an den Tivoli. Die Mannschaft wirkt nun noch gefestigter und spielstärker und man fragt sich: Wer soll Alemannia Aachen in diesem Jahr in der Regionalliga eigentlich noch stoppen?