20 Spiele ohne Niederlage - das ist die Bilanz. Allerdings nicht von Regionalliga-Aufsteiger Alemannia Aachen, sondern vom Bonner SC. Am Samstag (25.05.2024) stehen sich die beiden Mannschaften im Finale des Mittelrheinpokals (live auf sportschau.de) gegenüber. Der Oberligist aus der Bundesstadt geht dabei zwar als Außenseiter ins Rennen - kommt jedoch mit gehörig Selbstvertrauen.
Mit Glatzel kam der Bonner Erfolg
Warum auch nicht? Der BSC ist seit 20 Partien unbesiegt und schlug in den vorherigen Pokalrunden unter anderem Oberliga-Aufsteiger Eintracht Hohkeppel. Vielleicht hätte Bonn, wie schon seit Jahren ersehnt, wieder um den Aufstieg mitspielen können, wenn der Saisonstart nicht misslungen wäre. Nach zehn Spieltagen stand der BSC nur auf Rang acht der Tabelle.
Der Erfolg stellte sich erst mit einem Trainerwechsel ein: Mitte Oktober übernahm Sascha Glatzel beim Bonner SC - seither läuft es rund im Bonner Nordpark. "Sein Erfolg spricht für sich, er hat einen klaren Plan und geht den Weg mit aller Konsequenz", sagte Sportdirektor Daniel Zillken über den Trainer.
Mannschaftliche Geschlossenheit ist Trumpf
Der sieht den Grund für die Siegesserie vor allem beim Team. Seine Spieler müssten vor allem "zu den Ideen passen". Glatzel betonte: "Nur dann erreicht man, dass alle zusammen an einem Strang ziehen und man zusammen Erfolg hat". Überhaupt: Zusammen ist das Stichwort und auch das, was sie in Bonn, auffällig häufig erwähnen.
Einen großen Star sucht man in der Truppe der Bonner vergebens. Grundstein ist die Defensive - kein Team hat in der Mittelrheinliga in der abgelaufenen Spielzeit weniger Treffer kassiert als der BSC. Nur 20 Tore ließen die Innenverteidiger rund um Abwehrchef Tarik Dogan zu. Dazu kommen die beiden Außenverteidiger Markus Wipperfürth und Adis Omerbasic, die bereits in Düren in der Regionalliga und im DFB-Pokal Erfahrung sammeln konnten.
Aachener Fans wohl in der Überzahl
Diesen erwähnten DFB-Pokal wollen sie in Bonn alle erleben. Dazu bedarf es einer Überraschung gegen den favorisierten Regionalliga-Aufsteiger Alemannia Aachen. Im Sportpark Höhenberg, wo sonst Drittligist Viktoria Köln seine Partien austrägt, soll der Coup gelingen. Tickets gibt es keine mehr - es ist jedoch anzunehmen, dass Aachen sufgrund seiner großen Fanbasis eher ein Heimspiel haben dürfte als die Bonner.
Einmal war der BSC bisher Sieger im Landespokal-Wettbewerb, das ist sieben Jahre her. Damals schied man anschließend im DFB-Pokal gegen Hannover 96 aus. Nun soll sich zumindest der Landespokal-Sieg wiederholen und der BSC gefällt sich in seiner Außenseiter-Rolle. "Entscheidend ist der Glaube an das, was wir tun", lebt Trainer Glatzel die Einstellung vor. Und eventuell kann der BSC mit dem 21. Spiel ohne Niederlage noch über einen Titel in dieser Saison jubeln.