4. März 1932 - Die Sängerin Miriam Makeba wird geboren

Stand: 23.02.2022, 14:36 Uhr

Heiter klingende Musik und der Kampf gegen Rassismus - diese Mischung macht Miriam Makeba weltbekannt. Die südafrikanische Sängerin weiß, was es heißt, schwarz zu sein.

Schon als Säugling erlebt Miriam Makeba die Folgen der Apartheid. Sie wird am 4. März 1932 im "Prospect Township" bei Johannesburg geboren. Ihre Mutter braut Bier. Das ist bei den Frauen seit Generationen üblich. Doch die weißen Machthaber in Südafrika haben Schwarzen das Bierbrauen verboten.

Deshalb kommt die Mutter für sechs Monate ins Gefängnis - zusammen mit der 18 Tage alten Tochter. Anschließend wächst Miriam weiter in der Elendssiedlung für Schwarze auf. Ihr Talent zum Singen fällt schon in der Schule auf. Als ihr Vater stirbt, muss sie als Haushaltshilfe und Kindermädchen zum Unterhalt der Familie beitragen.

Miriam Makeba, Sängerin (Geburtstag, 04.03.1932) WDR ZeitZeichen 04.03.2022 14:47 Min. Verfügbar bis 04.03.2099 WDR 5

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Einreiseverbot für Südafrika

Später verdient Miriam ihr Geld als Sängerin. 1959 dürfen in Johannesburg zum ersten Mal Schwarze vor weißem Publikum auftreten. Unter den Gästen ist der US-Regisseur Lionel Rogosin, der heimlich einen Spielfilm über die Apartheid dreht. Er bittet Makeba, darin mit zwei Songs aufzutreten.

Die Sängerin darf zwar mit nach Venedig zur Premiere reisen, aber als der Film bei den Festspielen geehrt wird, erteilt ihr Südafrika ein Einreiseverbot. Makeba geht daraufhin in die USA.

Welterfolg mit "Pata Pata"

1960 erscheint ihr erstes Studio-Album. Sie hat es mit der Band von Harry Belafonte aufgenommen. Zwei Jahre später singt sie beim 45. Geburtstag von US-Präsident John F. Kennedy, bei dem auch Marilyn Monroe auftritt.

Als Makeba 1963 vor einem UN-Komitee ein Waffen-Embargo gegen Südafrika fordert, entzieht ihr die Regierung in Pretoria die Staatsangehörigkeit. Doch das stoppt sie nicht. Für eine weitere Platte mit Belafonte erhält sie einen Grammy. 1967 macht sie der Song "Pata Pata" weltweit zum Star. Die Pionierin des Afro-Pop wird zu "Mama Africa".

Einreiseverbot für die USA

Doch als sie 1968 den "Black Panther"-Aktivisten Stokely Carmichael heiratet, ist ihre Karriere in den USA zunächst beendet. Ihr Konzerte werden abgesagt, sie wird von FBI und CIA beobachtet. Nach einer Reise auf die Bahamas darf das Paar nicht mehr in die USA einreisen. Die beiden ziehen nach Guinea.

Als Vertreterin Guineas bei der UNO setzt sich Makeba für die Freilassung von Nelson Mandela ein. 1988 tritt sie in London bei einem Konzert zu seinem 70. Geburtstag auf. Es wird in 67 Länder übertragen.

Als Mandela ein gutes Jahr später entlassen wird, bittet er Makeba zurück nach Südafrika zukommen. Ihr letztes Konzert gibt sie am 9. November 2008 in Italien. Nach der Zugabe von "Pata Pata" bricht sie zusammen und stirbt wenig später mit 76-Jahren an einem Herzinfarkt.

Autor des Hörfunkbeitrags: Thomas Mau
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 4. März 2022 an Miriam Makeba. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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