Der Propaganda-Coup glückte. Konservative und Nationalliberale verabschiedeten Bismarcks „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“.
Das Verbot ihrer Partei und ihrer Zeitungen setzte die Arbeiterbewegung aber keineswegs schachmatt. Im Gegenteil: Die gesetzliche Knebelung brachte ihr neue Sympathien. Deshalb ließ Bismarck die Gültigkeit des so genannten „Sozialistengesetzes“ immer wieder verlängern, ja, er verschärfte es.
Sozialdemokratische Vordenker wie August Bebel oder Wilhelm Liebknecht, die als Einzelkandidaten in den Reichstag einziehen durften, hielten dem Druck aber stand.
1888 stieg dann Wilhelm II. auf den Thron. Würde sich unter dem neuen Kaiser etwas ändern?
Redaktion: Ronald Feisel