Seine Mutter war fromm und gütig, der Vater war das schlimme Gegenteil. Darüber wissen wir Bescheid, weil Seuse der erste Deutsche ist, der eine Autobiographie verfasst hat.
Als Student an der Ordensakademie der Dominikaner in Köln geriet Seuse in den Bann von Meister Eckhardt und seiner Mystik. Doch der Gott, den Heinrich Seuse auf dem mystischen Weg nach innen entdeckt, ist weiblichen Geschlechts. Er nennt ihn „die Ewige Weisheit“.
Als er dann, wie Eckhardt selber, der Ketzerei verdächtigt und von seinen Brüdern verfolgt wird, findet Seuse Unterstützung bei den Nonnen seines Ordens. Und keine hat ihn so gestützt wie Elisabeth Stagel, eine starke Schweizerin. Wie oft hat die mannhafte Schwester Elisabeth Bruder Heinrichs softe Mystikerseele neu aufbauen müssen!
Redaktion: Hildegard Schulte