Am Fall Peter Fechter wird das Mauerunrecht greifbar wie selten. Besonders die West-Berliner sind empört: über die Kaltblütigkeit der DDR-Grenzer, aber auch über die US-Alliierten. Die sind zwar in unmittelbarer Nähe stationiert, am Checkpoint Charlie - greifen aber auf Order von ganz oben nicht ein. Mitten im Kalten Krieg will man den Konflikt mit der Sowjetunion nicht eskalieren lassen.
Der DDR wiederum dient der Fluchtversuch dazu, die Grenze noch undurchdringlicher zu machen. Und sie terrorisieren Fechters Familie: Über die Hintergründe seines Todes dürfen sie nicht sprechen, seine Schwester verliert ihren Job.
Nach dem Mauerfall werden die Schützen von damals vor Gericht gestellt. Doch aus wessen Gewehrlauf die tödliche Kugel letztlich stammte, kann nie geklärt werden. Die beteiligten Grenzer erhalten lediglich Bewährungsstrafen.
Redaktion: Ronald Feisel