Die starke Rolle, die er schon in jungen Jahren in der Bank Sal. Oppenheim innehatte, schützte ihn vor direkter Verfolgung durch die Nationalsozialisten, die ihn als "Mischling" betrachteten.
Das änderte sich als offenbar wurde, dass von Oppenheim mehrfach befreundeten, jüdischen Familien zur Flucht verholfen hatte - erst aus Nazi-Deutschland, dann aus Europa. Der Todesstrafe entging er nur, weil sich sein Prozess in die Länge zog. Dann wurde er von den Amerikanern 1945 befreit.
Für seine Verdienste wurde er 1996 posthum von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zum „Gerechten unter den Völkern“ ernannt. Die Erfahrung von Diktatur und Krieg machten den Bankier zum engagierten Politiker. Baron von Oppenheim gründete 1958 die bis heute existierende Europa-Union, die sich für den Gedanken eines Vereinten Europas einsetzt.
Redaktion: Michael Rüger