1928 holte die gerade 17-jährige die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Amsterdam. Die blonde "He" wurde über Nacht zum gefeierten Star. Erst eine jüdische Zeitung machte öffentlich, dass ihr Vater ein jüdischer Arzt in Offenbach war.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten erlebte Helene Mayer 1933 in den USA, wo sie mit einem Stipendium studierte. Die Nazis strichen ihr die Unterstützung, ihr Offenbacher Fechtclub tilgte sie von der Mitgliederliste.
Trotzdem sagte sie zu, als Hitler sie für seine Olympischen Spiele 1936 nach Berlin holen wollte. Warum, darüber gibt es bis heute Spekulationen. Für die Nationalsozialisten war es ein PR-Coup, der weltweit Schlagzeilen machte. Helene Mayer, die Jüdin, kämpfte für Nazi-Deutschland und holte auch noch die Silbermedaille.
1937 siedelte sie dauerhaft in die USA über, wurde 1940 US-amerikanische Staatsbürgerin. Erst 1952 kehrte Helene Mayer nach Deutschland zurück. Sie heiratete und starb nur ein Jahr später mit 42 Jahren in Heidelberg an Brustkrebs.
Redaktion: Ronald Feisel