Das Mädchen machte eigene Beobachtungen und Experimente, malte und zeichnete und wurde dabei von Künstlern in ihrem Umkreis gefördert und unterstützt. Hinreißend schon ihre ersten Veröffentlichungen, kolorierte Kupferstiche von Blumen und Insekten, die sie von Anfang an zusammen mit den Pflanzen zeigte, von denen sie sich ernährten.
Sie war schon eine anerkannte Naturwissenschaftlerin, als sie 1699 mit Anfang fünfzig und auf eigene Kosten, nur begleitet von der ältesten Tochter, zum Abenteuer ihres Lebens aufbrach: nach Südamerika, in die niederländische Kolonie Surinam.
Zwei Jahre lang studierte und zeichnete sie dort die exotischen Insekten des Dschungels. Und nach ihrer Rückkehr veröffentlichte sie dann das Werk, das sie endgültig berühmt machte: "Die Metamorphose der surinamesischen Insekten", mit Zeichnungen, die bis heute verzaubern durch ihre Schönheit und Genauigkeit.
Maria Sibylla Merian starb am 13. Januar 1717 in Amsterdam, völlig verarmt - sie hatte allen Gewinn, den sie je erwirtschaftet hatte, nur in ihre Bücher gesteckt.
Redaktion: Hildegard Schulte