Geboren 1871 als Lydia Rabinowitsch im Litauischen Kowno (Kaunas) als Tochter eines wohlhabenden Brauereibesitzers jüdischer Herkunft, hatte sie in der Schweiz studiert, bei Robert Koch am Institut für Infektionskrankheiten in Berlin gearbeitet und in Philadelphia als Bakteriologin geforscht und gelehrt. Sie hatte den Mediziner Walter Kempner geheiratet, drei Kinder bekommen und war trotz ihrer Mutterschaft immer berufstätig gewesen.
1912 wurde ihr vom Kaiser der Professorentitel ehrenhalber verliehen, aber eine Universitätslaufbahn blieb ihr als Frau verwehrt. 1934 musste Lydia Rabinowitsch-Kempner ihren Dienst als Leiterin des Bakteriologischen Laboratoriums am Krankenhaus Moabit in Berlin quittieren. Sie starb kurz vor ihren 64. Geburtstag 1935 in Berlin.
Redaktion: Ronald Feisel