In der Aufbruchsstimmung der Berliner Boheme um 1910 schlug Else Lasker-Schüler mal leidenschaftliche, mal existentiell verstörende Töne an. Ihre phantasiegeladene Lyrik begeisterte Größen wie Gottfried Benn und Karl Kraus. Doch hatte sie als alleinerziehende Mutter nach zwei gescheiterten Ehen oft keine eigene Bleibe und war auf Mäzene angewiesen.
Die Auszeichnung mit dem renommierten Kleist-Preis 1932 entpuppte sich als Anfang vom Ende. Nach Hitlers Machtübernahme wurde die 64jährige mehrfach verprügelt und setzte sich erst in die Schweiz, dann nach Palästina ab. Dort wurde - neben dem Schreiben - die Religion für Else Lasker-Schüler zur inneren Stütze.
1945 starb sie verarmt und wurde auf dem Ölberg in Jerusalem beerdigt.
Redaktion: Hildegard Schulte
Else Lasker-Schüler kämpft um ihre Existenz. Und dann stirbt auch noch ihr geliebter Sohn Paul mit 28 Jahren an Tuberkulose. Das Unheil geht weiter: 1933 übernimmt Hitler die Macht, ihr zweites Drama "Arthur Aronymus und seine Väter" steht vor der Premiere. In dem Stück prophezeit sie die Judenvernichtung. Die Nazis nehmen es sofort vom Spielplan. Else Lasker-Schüler wird aufgelauert und verprügelt.
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