Den Antisemitismus der Nazis unterschätzte Konrad Heiden schon deshalb nicht, weil seine Mutter Jüdin war. Er ging zu ihren Partei-Treffen und las Adolf Hitlers "Mein Kampf". Die NS-Bewegung beschrieb er als "Marsch ohne Ziel, Taumel ohne Rausch, Glauben ohne Gott".
Mit spitzer, oft beißend ironischer Feder analysierte Konrad Heiden Hitlers rasanten Aufstieg - bis er ihn selbst zur Flucht über die Schweiz und Frankreich bis in die USA zwang. Das Exil brachte für ihn keinen Karriere-Knick.
Mit seiner vielfach übersetzten Hitler-Biographie machte sich Konrad Heiden international einen Namen. Doch nach dem Selbstmord des "Führers" erlahmte seine Schaffenskraft.
Redaktion: Ronald Feisel