Und zehn Jahre später gewann er, was man als französischer Komponist einmal gewonnen haben muss: den Prix de Rome. Bis zu seiner ersten Oper dauerte es zwar noch, doch der Erfolg kam gewaltig.
Mit fünfzig Jahren beherrschte er nicht nur das französische Musiktheater. Er erzählte die Leiden des "Werther" ganz neu, er traf mit seiner Operngeschichte des traurigen Untergangs der schönen "Manon" den Zeitgeist der Belle Epoque.
Massenet gab den Seelentönen vor allem seiner weiblichen Heldinnen melodische Form, war ein Genie des instrumentalen Kolorits, erfand sich in 28 Opern immer wieder neu - und wäre beinah doch vergessen worden.
Redaktion: Hildegard Schulte