Peinlich ist ihr aber weniger das Versehen - sondern dass gerade Firmengründer Ingvar Kamprad vor ihr steht.
Die Testbesuche des Neunzigjährigen in seinem weltweiten IKEA-Reich sind berüchtigt, ebenso wie sein Geiz. Obwohl er mit einem Vermögen von fast 38 Milliarden Dollar der zehntreichste Mann der Welt ist, soll er seine Anzüge grundsätzlich im Schlussverkauf erstehen. Sonderlich sympathisch scheint das alles nicht. Und doch vertrauen wir seinem Unternehmen wie wenigen anderen.
IKEA, das steht für Familienfreundlichkeit, für gutes Design zum massentauglichen Preis, für Sozialverträglichkeit und Umweltbewusstsein. Dass Kamprad auch in Diktaturen produzieren lässt und nicht alles Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, hat er lange verschwiegen. Denn für den erfolgreichen Unternehmer zählt letztlich nur eins: die Rendite. Und die stimmt. Schließlich ist der IKEA-Katalog das meistverbreitete Buch der Welt - und schlägt damit sogar die Bibel.
Redaktion: Ronald Feisel