Geboren vor 85 Jahren in Wien als Friedrich Stowasser, mischt Hundertwasser bald mehr auf als nur die Kunstwelt. Kampf der graden Linie, Lust an der Farbe: was seine Bilder ausmacht, will er auch in der Architektur verwirklichen.
Den quadratisch-praktischen Betonbauten der Bauhaus-Moderne setzt er seine bunten Hundertwasserhäuser entgegen – Zwiebeltürme, asymmetrische Fenster, begrünte Dächer. So zu bauen entspräche schließlich Mensch und Natur am besten. Widerspruch übrigens zwecklos.
Dass ihn Rechtecke zeitlebens nur an Marschkolonnen erinnerten, mag auch an seiner Biographie liegen: Fast die gesamte Familie seiner jüdischen Mutter sollte die Zeit des Nationalsozialismus nicht überleben.
Seine Wahlheimat fand Hundertwasser weit weg von Europa, in Neuseeland. Dort ließ er sich auch begraben: nackt, ohne Sarg, unter einem Baum.
Redaktion: Hildegard Schulte