ZeitZeichen

26.06.1993 - Todestag des Politikers Herbert Gruhl

Stand: 17.05.2018, 11:28 Uhr

Als Bauerssohn war er ein Mann der Scholle. Herbert Gruhl war zwar CDU-Bundestagsabgeordneter, aber im Herzen schon ein Grüner als es die Grünen noch gar nicht gab. Gruhl gehörte zu den wenigen Kritikern der Kernenergie in der Union und Mitte der 70er Jahre zu den Gründern des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), dessen Vorsitzender er auch zwei Jahre lang war.

Von Wolfram Stahl

Sein Buch "Ein Planet wird geplündert" hatte ihn zu einem Vordenker der ökologischen Bewegung gemacht. Die Schreckensbilanz der Politik und ihre Untätigkeit hielt der Umweltschützer auch immer wieder seiner eigenen Partei vor. Im Juni 1978 verkündete er schließlich im Fernsehen voller Kritik seinen Austritt aus der CDU. Am Tag danach stellte er die "Grüne Aktion Zukunft" vor. Mit seiner Partei wurde Gruhl dann zu einem wichtigen Wegbereiter der Grünen.

Als sich jedoch die Grünen Anfang der 80er Jahre für linke Gruppen öffneten, verließ der Mitbegründer die Partei. Sein Engagement für den Umwelt- und Naturschutz setzte er in anderen ökologischen Splitterparteien fort. Allerdings wurde in seinen Positionen auch immer deutlicher, dass Gruhl nicht nur Umweltschützer und Landwirt war, sondern auch ein Nationalkonservativer.

Als Herbert Gruhl mit 71 Jahren starb, hatte der einstige Vordenker der ökologischen Bewegung in Deutschland nur noch Anhänger in rechten Parteien.

Redaktion: Ronald Feisel

Herbert Gruhl, Politiker (Todestag 26.06.1993) WDR ZeitZeichen 26.06.2018 14:36 Min. Verfügbar bis 23.06.2028 WDR 5

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