Trudi, wie sie von ihren Freunden genannt wird, reitet in den 1940er Jahren als erste Europäerin in den tropischen Regenwald im mexikanischen Chiapas zum Volk der Lakandonen. Sie wird zur Kämpferin für den Schutz dieses kleinen Volkes, Nachfahren der Mayas. Doch Trudi hat viele Leben, vielleicht zu viele, wie sie selbst einmal sagt.
Als Pastorentochter im schweizerischen Wimmis geboren, schließt sie sich früh den Sozialdemokraten an, wird Frauenrechtlerin, kämpft gegen Hitler und muss schließlich ins Exil. Über Umwege landet sie in Mexiko, das zu ihrer zweiten Heimat wird. Von ihrem ersten Mann Kurt Duby ist sie längst geschieden. Ihre neue Liebe ist der dänische Archäologe und Maya-Experte Frans Blom.
Ihr Domizil Na Bolom in San Cristóbal de las Casas wird zum Forschungszentrum für die Kultur der Lakandonen. Trudi dokumentiert deren Leben mit der Kamera. Sie macht mehr als 30.000 Fotos, obwohl sie stets behauptet, gar keine Fotografin zu sein: "Ich kenne nur Blende 11 und ein Hundertstel."
Trudi stirbt einen Tag vor Weihnachten 1993 im Alter von 92 Jahren.
Redaktion: Hildegard Schulte