Artemisia, die bei ihrem Vater das Malen erlernt hatte, war mit 17 von einem seiner Kollegen vergewaltigt worden. Und nicht nur das: Im darauf folgenden Prozess musste sie demütigende Fragen und Untersuchungen über sich ergehen lassen. Doch Artemisia fand sich nicht mit der Rolle des Opfers ab: Sie ging nach Florenz und stieg dort zur gefeierten Malerin auf.
1616 wurde sie als erste Frau in die Kunstakademie aufgenommen. Ihr kraftvoller, an Caravaggio erinnernder Stil fand Anerkennung weit über Italien hinaus. Später betrieb sie sogar eine eigene Werkstatt in Neapel und arbeitete für den König von England.
Obwohl Artemisia Gentileschi als berühmteste Malerin des Barock gilt, geriet ihr Werk nach ihrem Tod für lange Zeit in Vergessenheit.
Redaktion: Hildegard Schulte