Berlin im Juni 1880. Der neue Anhalter Bahnhof machte seinen Schöpfer Franz Schwechten über Nacht berühmt. Der Bahnhof galt als Prototyp, als Avantgarde, als "einer der schönsten auf dem Kontinent", wie es in einer Londoner Fachzeitschrift hieß; und der Architekt galt als Hoffnung seiner Zunft.
Geboren in Köln wurden ihm die romanische Architektur seiner Heimat zum Vorbild und in gewisser Weise zum Verhängnis, denn Schwechtens neoromanische Repräsentationsarchitektur wie die Kirche am Breitscheidtplatz oder die Südbrücke in Köln brachte ihm nicht nur Lob ein.
Wie kaum ein anderer prägte Franz Schwechten die Wilhelminische Periode, geriet aber nahezu in Vergessenheit.
Redaktion: Ronald Feisel