Der Enkel Ludwigs XIV. besteigt im Jahr 1700 nach dem Ende des spanischen Erbfolgekriegs als erster Bourbone den spanischen Thron – ein Franzose, der kein Wort Spanisch spricht.
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Philipp die wohlhabende und kluge, allerdings wenig attraktive Elisabetta Farnese. Die 22-jährige aus Parma ist Alleinerbin eines der bedeutendsten Adelshäuser Italiens. Sie ist gebildet, sprachbegabt und politisch interessiert.
Elisabetta holt namhafte italienische Architekten und Maler an den spanischen Hof, sammelt Kunst, lässt neue Schlösser bauen. Sie engagiert italienische Musiker wie Domenico Scarlatti oder den weltberühmten Sänger Farinelli, um Philipps Krankheit zu heilen.
Mehr als 30 Jahre lang lenkt Elisabetta die Geschicke Spaniens. Beim Volk ist sie allerdings unbeliebt. Die Spanier nennen sie spöttisch La Parmigana, weil sie den Käse aus ihrer Heimatstadt angeblich so liebt.
Redaktion: Hildegard Schulte