Sie besuchte als erste Frau eine Bildhauerklasse, lernte beim berühmten Christian Daniel Rauch in Berlin und wählte ihre Modelle nach der Berühmtheit aus. So fertigte sie Skulpturen von Schopenhauer und seinem Pudel, von Otto von Bismarck, dem scheuen Märchen-König Ludwig II. oder dem Freiheitskämpfer Garibaldi.
Überaus geschickt inszenierte sie sich als Amazone mit kurzen Locken, als „Fräulein“ Ney, das nur für die Kunst lebt. Dass sie eigentlich verheiratet war, blieb ihr Geheimnis, der Gatte trat als „bester Freund“ auf. Als sie schwanger wurde, wanderte Elisabet Ney mit ihrem Ehemann nach Texas aus.
Fast 20 Jahre betrieb sie dort mehr oder weniger erfolglos eine Plantage, bevor sie wieder zum Meißel griff und auch in Amerika große Erfolge als Bildhauerin feiern konnte.
Redaktion: Hildegard Schulte