Als 1965 ihre ersten Arbeiten im Museum of Modern Art in New York gezeigt werden, bespuckt das Publikum die Fotos. Wie das von der fetten Nudistenfamilie im Gras. Es sind für die prüden Amerikaner verstörende Bilder.
Diane Arbus, Tochter aus reichem Haus und Modefotografin, wird von den späten 1950er Jahren an zur Dokumentarin der dunklen und hässlichen Seite New Yorks. Dafür wird sie berühmt. Kaum jemand fotografiert so schonungslos. Und vor allem Menschen und Orte, die zuvor nur wenige zu fotografieren wagten: Transvestiten, Drogensüchtige, Sexorgien. Ihre Aufnahmen sind immer subjektiv, immer entlarvend, mitunter auch grausam.
Der amerikanische Schriftsteller Norman Mailer soll einmal gesagt haben: „Wenn man der Arbus eine Kamera gibt, dann ist das fast das gleiche, als würde man einem Baby eine Handgranate geben.“
Redaktion: Hildegard Schulte