Es gärt in Europa, Revolution liegt in der Luft, und Völker wie die Polen und Italiener streben nach staatlicher Souveränität. Künstler proben den Widerstand gegen erstarrte Konventionen, mittendrin der Literat und Komponist Arrigo Boito, der sprachmächtig und klanggewaltig die Strömungen seiner Zeit aufgreift und in eigene Werke integriert.
Am 24. Februar 1842 kommt Enrico Boito als Sohn eines Porträtmalers und einer polnischen Gräfin in Padua zur Welt. Er wird bereits als 12jähriger zum Musikstudium in Mailand zugelassen und nimmt den Vornamen "Arrigo" an. Mit 20 Jahren textet er zum ersten Mal für den berühmten Giuseppe Verdi - der Anfang einer lebenslangen Freundschaft und Zusammenarbeit, die in den Libretti für Verdis Spätwerke "Otello" und "Falstaff" gipfelt.
Eine eigene Karriere als Opernkomponist bleibt Boito versagt. Nur sein weltberühmtes Meisterwerk "Mefistofele" hat sich im Spielplan der Bühnen erhalten.
Redaktion: Michael Rüger