Bethel beschäftigt heute mehr als 18.000 Menschen. Der Kopf hinter dieser Entwicklung ist Friedrich von Bodelschwingh. Er erkennt Ende des 19. Jahrhunderts den Bedarf der neuen Industrie-Gesellschaft nach Pflege außerhalb der Familie.
Als Student hat er davon geträumt Missionar in Afrika zu werden - seine Berufung findet er in Bielefeld. Bodelschwinghs Überzeugung: Menschen am Rande der Gesellschaft brauchen ein Dach über dem Kopf und eine Beschäftigung. Zuerst nimmt Bethel nur Epilepsiekranke auf, bald kommen psychisch Kranke, Behinderte, Alkoholabhängige und Obdachlose dazu. In den 150 Jahren von Bethel gibt es neben Fürsorge und Hilfe auch dunkle Kapitel. Viele Menschen haben in den Anstaltsgebäuden körperliche und psychische Gewalt erlitten.
Rund 230.000 Menschen werden in Bethel inzwischen jährlich ausgebildet, behandelt und betreut. Immer seltener in einer Anstalt, immer häufiger in Wohngruppen und dem eigenen Zuhause.
Redaktion: Ronald Feisel