Die große Liebe, materielle Unabhängigkeit, wahre Freundschaft: es gibt ja viele Vorstellungen von Glück in unserer Gesellschaft. Das moderne Leben ist, wenn man so will, ein Glücksprojekt, und die moderne Gesellschaft birgt ein Glücksversprechen. Aber ist das tatsächlich realistisch? Es gibt ja einen regelrechten Glücksboom in den letzten Jahrzehnten, die Buchhandlungen und Bibliotheken sind voller Glücksratgeber. Die sind oft von der Positiven Psychologie geprägt, die alles Negative ausschließt. Und von der Vorstellung, dass in einer Leistungsgesellschaft letztlich jeder seines Glückes Schmid sein kann.
Das blendet aus, dass es mit der Leistungsgerechtigkeit so eine Sache ist – die sozialen Umstände spielen eine Rolle, und da gibt es allzu viele die keine Chance haben, auch nur in die Nähe zu gelangen. Hinzu kommt, und das ist entscheidend, dass das Glück niemals nur positiv sein kann. Denn ihm wohnt immer auch ein Unglück inne, so die These des Philosophen Franz Josef Wetz. Wer das erkennt und damit umzugehen sucht, für den fängt die Arbeit am Glück erst richtig an.
Wie geht ein glückliches Leben? Welche Rolle spielt das Unglück, das im Glück immer auch vorhanden ist? Was bedeutet Glück für Sie?
Hörer:innen können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de.
Redaktion: Gundi Große
Literaturhinweis: Franz Josef Wetz: Das Glück. Ein Provisorium. Reclam Verlag, 2024.
Unser Hörtipp: In "Quatsch & Weisheit" reden Kinder über alles, was ihnen wichtig ist. Es geht um Freundschaft, den Tod, die Liebe, die Schule, ums Alleinsein, Familie und vieles mehr. "Quatsch & Weisheit" hier in der ARD Audiothek: https://1.ard.de/quatsch_und_weisheit