Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich mit dem Hamas-Massaker und dem darauffolgenden Krieg schlagartig auch der Blick auf Israel gewandelt. Stand vor kurzer Zeit noch die geplante Justizreform der rechtskonservativen und in Teilen rechtsextremen Regierung im Fokus und damit die Frage, ob Israel noch ein demokratischer Staat bleiben würde, schwankt die Aufmerksamkeit nun zwischen den Polen der unbedingten und uneingeschränkten Solidarität für Israel und der kritischen Analyse des weiteren Kriegsverlaufs und seiner Folgen für die palästinensischen Zivilisten.
In seinem neuen Buch "Bedrohtes Israel" spricht der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor über die Kriegsführung von Israel und Hamas und darüber, wie die Zukunft seiner Heimat aussehen kann. Er leitet heute einen trilateralen Studiengang für israelische, palästinensische und jordanische Studenten an dem von ihm gegründeten Zentrum für europäische Studien am Interdisciplinary Center Herzliya in Israel und ist eine wichtige Stimme im deutsch-israelischen Dialog.
Auf einer Veranstaltung der Philcologne 2024 diskutierte Avi Primor mit Moderatorin Sonia Mikich, ehemalige WDR-Chefredakteurin, über die Frage, ob es jemals Frieden in Nahost geben wird und wie dieser aussehen könnte.
Literaturhinweis: Avi Primor: Bedrohtes Israel. Ein Land im Ausnahmezustand. Quadriga Verlag, 2024. 224 Seiten, 24,- €
Die Sendung ist ein Mitschnitt von der Philcologne-Veranstaltung am 11. Juni 2024. Es moderiert Sonia Mikich, ehemalige WDR-Chefredakteurin.