Wie wir über Suizid (nicht) berichten sollten

Berichte über Suizide können riskant sein: Reißerische oder detaillierte Beiträge laden zur Nachahmung ein. Martina Keller hat ein neues Phänomen beobachtet: Medien berichten ausführlich, prominent und häufig romantisierend über assistierten Suizid.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2020 hat jeder Mensch einen verfassungsrechtlich geschützten Anspruch auf Hilfe bei der Selbsttötung. Auch in der medialen Berichterstattung über assistierten Suizid ist seitdem ein Veränderung wahrzunehmen: Viele Berichte enstprechen nicht den Empfehlungen von Suizidpräventionsfachleuten, die detailliert beschreiben, was riskant ist und vermieden werden sollte.

Besonders Bewegtbilder bergen ein Potential für Nachahmerhandlungen. Wie können angemessene Beiträge über assistierten Suizid aussehen? Was sagen Forscher zur Wirkung der Berichte? Was sind aus Sicht der Suizidprävention NoGo’s? Wie passt der journalistische Anspruch, detailliert zu schildern und einem Protagonisten nahe zu kommen, mit der Verantwortung der Folgen der Beiträge zusammen?

Autorin: Martina Keller

Redaktion: Chris Hulin

Haben Sie Suizidgedanken? Hier gibt es Hilfe

Wer Suizidgedanken hat, dreht sich dabei innerlich meist im Kreis. Dadurch wirkt die Situation festgefahren, der Teufelskreis lässt sich aber durchbrechen. Anonyme und kostenlose Hilfe finden Betroffene zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter den Rufnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 sowie 116 123. Per Chat bietet die Telefonseelsorge auf dieser Webseite Unterstützung. Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention listet hier Beratungsstellen für persönliche Gespräche auf.

Triggerwarnung – Dieser Podcast thematisiert Suizid

Wie wir über Suizid (nicht) berichten sollten WDR 5 Neugier genügt - das Feature 11.12.2023 23:15 Min. Verfügbar bis 10.12.2024 WDR 5 Von Martina Keller

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