Ehrgeizig macht der Offenbacher Franco A. Karriere in der Bundeswehr. Bereits im Alter von 26 Jahren ist er Oberleutnant. Dass Franco A. unter Kameraden als rassistisch und antisemitisch bekannt ist, bleibt ohne Konsequenzen. Für die Bundeswehr-Vorgesetzten gilt er als zu klug, um Rechtsextremist zu sein; es bleibt bei Verwarnungen. Franco A. selbst sieht sich als einfacher Soldat, der vorgibt seinem Eid zu folgen, um dieses Land zu schützen. 2015 nimmt er die Identität eines Geflüchteten an. Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt: A. plante eine false flag operation, einen Anschlag mit gefälschter Identität, um Angst und vor allem Hass auf Geflüchtete zu schüren und zu belegen, dass der Staat nicht länger für Sicherheit sorgen kann. Nur durch puren Zufall – den Fund einer versteckten Waffe bei Wartungsarbeiten am Wiener Flughafen - scheitert der mutmaßliche Plan frühzeitig und er wird verhaftet. Oberleutnant Franco A. wird 2021 wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt. Am 15.Juli 2022 wird er zu 5 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Er ist damit der erste verurteilte Rechtsterrorist der Bundeswehr.
Ausstrahlung am Sonntag, den 17. Juli 2022 um 13.04 - 14.00 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 17. Juli 2022 um 20.04 - 21.00 Uhr
Von: Christian Lerch
Regie: Thomas Wolfertz
Redaktion: Leslie Rosin
Produktion: WDR/ORF 2022