Lesefrüchte

"Amsterdam, verlorene Stadt" von Ries Roowaan

Stand: 15.08.2024, 19:27 Uhr

Der niederländische Autor Ries Roowaan widmet sich aus einer originellen Perspektive den Problemen, die der Massentourismus seiner Heimatstadt Amsterdam beschert: Sein Erzähler, der Klavierlehrer und Frauenverehrer Leo Hogeler, ist tot.

Minuten vor seinem Ableben hat er sich in der Hoofstraat, der Shoppingmeile Amsterdams, ein teures Jackett gekauft – dann gibt es einen Knall und sowohl das Jackett wie Leo gibt es nicht mehr. Verdutzt betrachtet Leos Geist seine rund um einen Papierkorb versstreuten Leichenteile. Und macht sich dann in aller Ruhe auf die Suche nach den Ursachen dieser Explosion.

Es ist der schwerste Terrorangriff der letzten Jahre. Die Suche führt Leo zu seinem besten Freund, Jan Jansen, einem mittleren städtischen Angestellten. Vor dreißig Jahren hat er sich im beschaulichen Amsterdamer Weteringviertel ein Haus gekauft und lebt darin mit seiner Frau und zwei Kindern. Als "Leben" aber kann und will er das nicht mehr bezeichnen: Es gibt keine Nachbarschaft mehr, er ist von Fremden in Airbnb-Wohnungen umzingelt. Bei jeden Schritt vor die Tür stolpert er in deren weggeworfene Junkfood-Reste.

Es ist der schwerste Terrorangriff der letzten Jahre. Die Suche führt Leo zu seinem besten Freund, Jan Jansen, einem mittleren städtischen Angestellten. Vor dreißig Jahren hat er sich im beschaulichen Amsterdamer Weteringviertel ein Haus gekauft und lebt darin mit seiner Frau und zwei Kindern. Als "Leben" aber kann und will er das nicht mehr bezeichnen: Es gibt keine Nachbarschaft mehr, er ist von Fremden in Airbnb-Wohnungen umzingelt. Bei jeden Schritt vor die Tür stolpert er in deren weggeworfene Junkfood-Reste.

In einer Mischung aus Thriller und Komödie bringt Ries Roowan die Leser auf die falsche Fährte. Trotz einer etwas diffusen Erzählweise gelingt ihm über weite Strecken ein amüsantes Lesevergnügen.

Eine Rezension von Peter Meisenberg

Literaturangaben:
Ries Roowaan: Amsterdam, verlorene Stadt
Aus dem Niederländischen übersetzt von Gerd Busse
Elsinor-Verlag, 176 Seiten, 17 Euro