- Sendehinweis: Vesper | 8. März 2025, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3
Vesper I
Aus Frauenhand
17:04 - 17:45 Uhr
1913 gewann die junge Französin Lili Boulanger den traditionsreichen Kompositionswettbewerb 'Prix de Rom' − als erste Frau in der damals über 100-jährigen Geschichte dieses Preises. Während des anschließenden Studienaufenthaltes in Rom komponierte Boulanger die 'Vieille Prière bouddhique', der sie den Untertitel „Tägliches Gebet für die ganze Welt“ gab. Die Amerikanerin Caroline Shaw war 2013 Preisträgerin des renommierten Pulitzer-Preis für Musik. Shaws a-cappella-Werk 'And the swallow' beruht auf Versen aus Psalm 84 – 'Wie lieblich sind deine Wohnungen' − und ist unter dem Eindruck der syrischen Flüchtlingskrise entstanden. Die junge polnische Komponistin Zuzanna Koziej hat 2016 die 'Mass of Trust', 'Messe des Vertrauens' komponiert. Darin kombiniert sie den traditionellen Messe-Text mit dem 'Vater unser' und Versen aus dem biblischen Hohelied.
Von Gela Birckenstaedt
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Titel / Länge | Interpret:in |
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Luise Adolpha Le Beau | Vater unser, op. 61 für Chor a cappella (2'34'') | Singer Pur |
Zuzanna Koziej | Mass of trust: Gloria für Sopran, Chor und Kammerorchester (6'10'') | Aleksandra Turalska (Sopran) N-Harmony Chamber Orchestra NFM Choir Leitung: Agnieszka Frankow-Zelazny |
Caroline Shaw | And the swallow für achtstimmigen Chor a cappella (4'25'') | Neuer Kammerchor Berlin Leitung: Adrian Emans |
Fanny Hensel | Präludium F-dur (4'47'') | S: Aya Yoshida (an der großen Orgel der Abtei Maria Laach) |
Lili Boulanger | Vieille Prière bouddhique (Altes buddhistisches Gebet) für Tenor, Chor und Orchester (8'23'') | Julian Podger (Tenor) London Symphony Orchestra The Monteverdi Choir Leitung: John Eliot Gardiner |
Ethel Smyth | Messe D-dur: Sanctus für Soli, Chor und Orchester (4'32'') | Catriona Morison (Mezzosopran) BBC Symphony Orchestra BBC Symphony Chorus Leitung: Sakari Oramo |
Vesper II
Momentaufnahmen europäischer Stilvielfalt: Georg und Gottlieb Muffat
18:04 - 19:00
Georg Muffats Name verbindet sich heute vor allem mit der Sonatensammlung 'Armonico tributo', durch die er 1682 die Concerto-grosso-Praxis des römischen Violinmeisters Arcangelo Corelli nördlich der Alpen bekanntmachte. Nicht weniger gekonnt bewegte sich der im Elsass aufgewachsene Musiker aber im französischen Stil – prägende Jugendjahre hatte er in Paris im Umfeld des königlichen Kapellmeisters Jean-Baptiste Lully verbracht. Dass er die Violinsprache am Wiener Kaiserhof ebenso meisterhaft beherrschte, zeigt eine singulär in Prag überlieferte Sonate aus Muffats Feder. Angesichts schwindender Karrierechancen am Salzburger Hof fand der polyglotte Tastenvirtuose seine Lebensstellung 1690 als Kapellmeister in Passau. Dort kam im selben Jahr sein Sohn Gottlieb zur Welt, der später als Wiener Hoforganist auch kompositorisch in die Fußstapfen des Vaters trat. Die Sendung stellt weniger bekannte Preziosen aus dem instrumentalen Œuvre der beiden Muffats vor.
Von Bernd Heyder
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Werk / Länge | Interpret:in |
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Georg Muffat | Sonate D-Dur für Violine und Basso continuo (11'37'') | Chouchanne Siranossian (Violine) Máté Balázs (Violoncello) Leonardo García Alarcón (Cembalo) |
Georg Muffat | Apparatus musico-organisticus: Toccata Nr. 12 B-Dur (7'01'') | Francesco Corti (König-Orgel der St.-Leodegar-Kirche in Niederehe) |
Georg Muffat | Florilegium Secundum: Ouvertürensuite 'Nobilis Juventus oder Adeliche Jugend' (9'20'') | Armonico Tributo Austria Leitung: Lorenz Duftschmid (Viola da gamba) |
Georg Muffat | Toccata Nr. 7 D-Dur (3'05'') | Jörg-Andreas Bötticher (Epistel-Orgel der Klosterkirche Muri) |
Georg Muffat | 'Componimenti musicali per il cembalo': Ciacona der Suite Nr. 7 G-Dur (12'07'') | Flóra Fábri (Cembalo) |