Meeresrauschen & Klänge aus dem Flöten-Lusthof

• Sendehinweis: Vesper | 27. Juli 2024, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3

Vesper I

Meeresrauschen

17:04 - 17:45 Uhr

Es ist faszinierend und bedrohlich zugleich. Das Meer hat die Fantasie der Menschen schon immer beflügelt. Viele barocke Komponisten haben in ihren Werken veritable Meeresstürme inszeniert. Beispiele für dieses musikalische 'Meeresrauschen' stellt die erste Stunde der WDR 3 Vesper vor. Herzstück ist die geistliche Solomotette 'Turbido coelo mare furentes' des neapolitanischen Opernstars Leonardo Leo. Er eröffnet sein Werk mit einer furiosen Arie, in der ein Meeressturm zum Sinnbild für die Anfechtungen der Gläubigen wird. Eine zuversichtliche zweite Arie führt dann in ruhigere Gewässer. Auf eine sanftere Seite des Meeres spielt der Hymnus 'Ave maris stella' an, der die Gottesmutter Maria als 'Meeresstern' preist. Antonio Vivaldis Psalm-Motette 'In exitu Israel' beschreibt im 'Zeitraffer' eine biblische Geschichte: Von den Ägyptern verfolgt, teilt sich vor den Israeliten das Meer. Trockenen Fußes gelangen sie in Sicherheit – ihre Verfolger ertrinken.

Von Helga Heyder-Späth

Die Musikstücke zur Sendung

Vesper II

Klänge aus dem Flöten-Lusthof

18:04 - 19:00

An Sommerabenden pflegte der blinde Flötenspieler Jacob van Eyck die Spaziergänger im Garten der Utrechter Johanneskirche mit dem Klang seiner kleinen Flöte zu unterhalten. Seine Sammlung der 'Fluyten-Lusthof' zählt zu den wichtigsten Sammlungen barocker Musik aus den Niederlanden.
Van Eyck war von Geburt an blind und stammte aus einer adligen Familie in Brabant. Als virtuoser Glockenspieler machte er sich früh einen Namen; 1632 wurde er zum 'Carilloneur' der Johanneskirche in Utrecht berufen. Zu seinen Aufgaben gehörten nicht nur das tägliche Spiel, sondern auch Wartung und Reparatur der komplizierten Glockenspiele. Trotz dieser vielfältigen Tätigkeiten fand er Zeit, sich der Blockflöte zu widmen und wurde berühmt für seine Improvisationskunst auf dem kleinen Instrument.

Die Musikstücke zur Sendung