Unsere Sendereihe "Krautrockmuseum" startete ja vor zweieinhalb Jahren mit der steilen These, dass es 1968 in London einen Urknall gegeben habe, von dem aus sich das Universum des Progressiv-Rocks blitzartig entfaltet habe. "Einspruch, liebe Leute", schrieb uns Franz Martin Olbrisch, "1968 war die Sache fast schon wieder vorbei". Ein interessanter Widerspruch, den wir im Gespräch – wenn schon nicht auflösen –, so doch aufhellen konnten.
Es ist eine Frage der Betrachtungsweise, denn die Formen des anti-bürgerlichen Aufbegehrens, des Protestes mit musikalischen Mitteln, des Suchens nach alternativen Lebensentwürfen, die gab es in erstaunlicher Mannigfaltigkeit tatsächlich schon ein paar Jahre zuvor.
Franz Martin Olbrisch – im Westerwald aufgewachsen – zog später nach Berlin, wechselte dort seinen Musikgeschmack radikal und ist jetzt Komponist und Professor an der Dresdener Musikhochschule.
* The Pretty Things - L.S.D (Get the picture, 1965)
* Jefferson Airplane - White Rabbit (Surrealistic Pillow, 1967)
* Country Joe & The Fish - I feel like I am fixing to die Rag (I feel like I am fixing to die, 1967)
* The Fugs - Nothing (The Village Fugs, 1965)
* Frank Zappa & The Mothers of Invention - Plastic People (Absolutely Free, 1967)
* The Velvet Underground and Nico - Heroin (Heroin, 1967)
* Pink Floyd - Astronomy Domine (The Piper at the Gates of Dawn, 1967)
* Soft Machine - Hope for Happiness (The Soft Machine, 1968)
* Can - Yoo Doo Right (Monster Movie, 1969)
Moderation: Frank Hilberg im Gespräch mit Florian Zwißler und Franz Martin Olbrisch
Redaktion: Frank Hilberg