An seinen Walzern erkennt man den Komponisten am besten: den berühmten Walzern aus dem Nussknacker-, Dornröschen- und Schwanensee-Ballett, aus der Oper "Eugen Onegin", der 6. Sinfonie, der "Pathétique" und auch dem eleganten Walzer aus der Streicherserenade in C-Dur. Gleich nach der Uraufführung des Werkes im Oktober vor 135 Jahren ist dieser Walzer als zweiter Satz wiederholt worden, so groß war der Beifall. Bis heute ist die Melodie berühmt und vielfach bearbeitet: für Geige, aber auch für Klavier solo.
Für Streichorchester hat Peter Tschaikowsky nur zwei Werke geschrieben: einen kurzen "Allegro-Satz" mit 23 Jahren und die Serenade op. 48. Wenn nur Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe zusammen spielen, ergibt sich ein ganz besonders samtiger und homogener Orchesterklang. In der Partitur hat Tschaikowsky sogar extra notiert: "Je größer die Anzahl der Spieler im Streichorchester, desto mehr entspricht es den Wünschen des Komponisten." Als eines seiner Lieblingsstücke hat der sonst so selbstkritische Musiker die Serenade oft auf Konzertreisen im Ausland dirigiert und damit großen Erfolg gehabt.
Entstanden ist das viersätzige Werk auf dem Landgut von Tschaikowskys Schwester in der Ukraine, fast tausend Kilometer südwestlich von Moskau. Mozart war das große Vorbild des damals 40-jährigen spätberufenen Musikers. "Ein Stück in Form einer Sonatine" sollte der erste Satz werden - nach klassischem Vorbild.
Was wirklich daraus geworden ist, erfahren wir von zwei Musikern unseres WDR Sinfonieorchesters. Der Geiger Adrian Bleyer und der Kontrabassist Christian Stach erläutern die Musik aus ihrer persönlichen Sicht. Und sie sind dabei nicht immer einer Meinung was das typische Pathos bei Tschaikowsky angeht.
Eine Collage von Antonia Ronnewinkel
Redaktion: Eva Küllmer