Am 2. September 1850 kam Robert Schumann nach Düsseldorf als neuer Städtischer Musikdirektor. Die freundliche Aufnahme sowie die Eindrücke des Rheinlandes beflügelten den Komponisten. Seine dritte Sinfonie entstand in nur vier Wochen.
"Sonntag, den 29. fuhren wir zu unsrer Zerstreuung nach Köln, das uns gleich beim ersten Anblick von Deutz aus entzückte, vor alle aber der Anblick des grandiosen Domes, der auch bei näherer Betrachtung unsere Erwartungen übertraf." So hält es Robert Schumann in seinem Tagebuch fest, und da dieser 29. September zugleich Sankt Michael und in der römisch-katholischen Kirche ein besonderer Tag ist, steht zu vermuten, dass Robert und Clara Schumann an diesem Tag auch eine Messe im Dom erlebt haben.
In der Schumann-Forschung gibt es Stimmen, die im vierten Satz seiner 3. Sinfonie eine klangliche Umsetzung dieser Eindrücke erkennen wollen. Doch bei der Sinfonie in Es-Dur op. 97 handelt es sich nicht um Programmmusik, vielmehr perfektioniert Schumann, was er sich in seinen früheren Orchesterwerken an Instrumentationstechnik angeeignet hat. Auffallend an diesem Werk ist die Tatsache, dass Schumann sich von der üblichen viersätzigen Form abwendet und einen zusätzlichen fünften Satz eingeflochten hat.
Der schweizer Dirigent Heinz Holliger hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln einen kompletten Zyklus der Orchesterwerke von Robert Schumann erarbeitet. Für WDR 3 erläutert er die populäre "Rheinische" von Robert Schumann mit ihren wesentlichen Merkmalen.
Eine Collage von Christoph Vratz
Redaktion: Eva Küllmer
Sendung
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur
WDR Sinfonieorchester Köln
Heinz Holliger (Leitung)
Label: audite
Katalognummer: 97.678