Das Konzert wurde 1970 von Mstislav Rostropowitsch in London uraufgeführt. Alle vier Sätze gehen ohne Pause ineinander über. Lutosławski schrieb ein ungewöhnliches Solokonzert, denn es beginnt mit einem fast fünf-minütigen Cello-Solo. Im Mittelpunkt steht die vielschichtige musikalische Auseinandersetzung zwischen dem Soloinstrument und den Blechbläsern.
Lutosławski selbst hat zwei Deutungen dieses Werks legitimiert. Man kann es politisch sehen: Dann stehen die brachialen Akkorde der Blechbläser als Beispiel für soldatische Brutalität im kommunistischen Herrschaftsbereich der 1970er Jahre in Polen. Abstrahiert man von diesem zeitgebundenen politischen Zusammenhang, ist das Konzert eine eindrucksvolle Auseinandersetzung zwischen Masse und Individuum. Der Cellist Johannes Moser hat das Werk häufig gespielt und stellt es in einer WDR 3 Werkbetrachtung vor.
Eine Collage von Walter Liedtke
Redaktion: Eva Küllmer