1781 hatte Joseph Haydn, Nestor der Streichquartett-Kunst, ebenfalls eine Reihe von sechs Streichquartetten veröffentlicht. Sein op. 33 galt als mustergültig und war den Zeitgenossen ein Vorbild. Mozart wollte - quasi als Antwort darauf - die Gattungsgrenzen neu ausloten, was ihn selbst zeitweise an den Rand seiner technischen und ästhetischen Gewissheiten brachte. Mozarts Gegenentwurf wagt sich bewusst in die Randbezirke der zeitgenössischen Ästhetik vor. Er schreibt, die Haydn-Quartette seien die "Frucht einer langen und mühevollen Arbeit".
Zugleich hat er Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertes Klavier studiert, was an kontrapunktischen Passagen zu erkennen ist. Das Streichquartett in A-Dur KV 464 entstand im Januar 1785 und führt besonders konzentriert Mozarts Quartett-Philosophie vor. Später hat das Werk den jungen Ludwig van Beethoven stark beeinflusst.
Der Geiger Martin Funda und der Cellist Peter-Philipp Staemmler sind Mitglieder des Armida Quartetts. Beim ARD Musikwettbewerb 2012 errang das Ensemble, zu dem auch Johanna Staemmler (Violine) und Teresa Schwamm (Viola) gehören, nicht nur den ersten Preis, sondern es gewann auch noch den Publikumspreis und sechs Sonderpreise. Seitdem gehört das Armida Quartett zu den gefragten Streichquartetten der jungen Generation. Unter der Überschrift "Mozart exploded" widmet das Ensemble im Berliner Heimathafen den Streichquartetten von Mozart eine eigene Konzertreihe. Außerdem erarbeiten die Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit dem Henle Verlag neue Urtext-Ausgaben aller Streichquartette Mozarts.
Eine Collage von Dagmar Penzlin
Redaktion: Eva Küllmer
Sendung
CD-Tipp
Mozart: Streichquartett 169/464/589
Armida Quartett
Label: CAvi
Bestellnummer: 4260085533183