Elgars Cellokonzert entstand zu einer Zeit, als es dem Komponisten so schlecht ging wie nie zuvor, und das nicht nur gesundheitlich und finanziell. Der Erste Weltkrieg hatte in der Seele des empfindsamen Künstlers tiefe Wunden hinterlassen. Damit er überhaupt noch komponieren konnte, bezog Elgar mit seiner Frau Alice ein kleines Cottage in Sussex. Dort auf dem Land entstand im Frühjahr 1919 sein Cellokonzert. Noch im Herbst desselben Jahres wurde es in London uraufgeführt.
Die Emotionalität, die dieses Konzert mit sich bringt, hat den Cellisten Johannes Moser schon fasziniert, als er im Kindesalter die legendäre Aufnahme von Jacqueline du Pré im Plattenschrank seines Vaters entdeckte, die in den sechziger Jahren entstanden ist. Johannes Moser erzählt von seinen Erfahrungen mit Elgars opus 85 in e-Moll, der Schlüsseltonart für den Komponisten und zugleich die Tonart der Trauer, Zärtlichkeit und Melancholie. Immer wieder wenn er mit diesem Werk unterwegs ist, reißt die Musik Moser mit, kaum dass er die ersten Takte gespielt hat: "Das ist das Tolle für mich an diesem Stück: dass es mich einfach nicht kalt lässt. Einfach wunderbar!"
Redaktion: Eva Küllmer
CD-Tipp
Edward Elgar: Cellokonzert op. 85
Johannes Moser, Cello
Orchestre de la Suisse Romande
Andrew Manze, Leitung
Label: Pentatone
Bestellnummer: PTC 5186 570