Startups – Spekulanten und Elefanten

Stand: 02.01.2023, 00:00 Uhr

  • Als Investoren handeln wir Anteile an sechs aufstrebenden Startups
  • Nur wer erfolgreich investiert, kann die Mitspielenden zur Kasse bitten
  • Taktisches Kartenspiel mit Untiefen für 3 bis 7 gewiefte Finanzhaie

Von Eike Risto

Schnell erklärt

Jede Karte in "Startups" steht für einen Anteil an einer von sechs Firmen mit verheißungsvollen Namen wie "Flamingo Soft" oder "Elephant Mars Travel". Drei davon haben wir jederzeit verdeckt auf unserer Hand. Die Züge gehen fix: Wer dran ist, muss eine Karte ziehen und anschließend eine Karte ausspielen. Entweder als Investment in den eigenen Spielbereich, oder offen abgeworfen auf den Markt in der Mitte.

Die Karten dort können alle Mitspielenden nehmen. Wer trotzdem vom Stapel ziehen will, muss auf jede verschmähte Markt-Karte einen eigenen Kapital-Chip legen. Die bekommt, wer die Karte schließlich doch nimmt. Ein guter Deal, denn jeder Chip ist einen Siegpunkt wert.

Das Spiel endet, wenn die letzte Karte vom Stapel gezogen wurde. Wer jetzt die alleinige Mehrheit einer Firma hält, bekommt von allen unterlegenen Investoren einen Kapital-Chip für jeden ihrer Anteile – und darf diesen auf die wertvollere Rückseite drehen. Der reichste Spieler gewinnt.

Was macht den Spielreiz aus?

Zwei Kniffe sorgen dafür, dass "Startups" trotz einfacher Regeln eine erstaunliche Spieltiefe entwickelt. Erstens: Wer die meisten Anteile eines Startups besitzt, erhält dessen "Anti-Monopol-Chip" und darf keine weiteren Karten der entsprechenden Firma vom Markt nehmen. Erst wenn jemand anderes mehr Anteile hat, wird auch der Chip weitergegeben. Niemand kann also mit einer Mehrheit "davonlaufen" – alles bleibt in Schlagdistanz.

Zweitens: Auch unsere drei verdeckten Handkarten zählen mit. Am Spielende werden sie unseren ausgespielten Anteilen hinzugezählt. So können auch sicher geglaubte Mehrheiten noch einmal gründlich auf den Kopf gestellt werden – reichlich Potential für Bluffs und Psychospielchen.

Wer hat Spaß?

Übersicht und Kaltschnäuzigkeit werden bei "Startups" belohnt. Wer es geschickt anstellt, kann die Mitspielenden in die Falle locken. Schon nach wenigen Runden eröffnen sich überraschend vielschichtige taktische Möglichkeiten.

Für den Erfolg braucht es aber auch Kartenglück – gerade bei vielen Mitspielenden. Völlig im Rahmen für ein Spiel, das nur 15 Minuten dauert, doch wer dem Zufall nicht das letzte Wort überlassen kann, investiert besser woanders.

Fazit

"Startups" ist ein cleveres kleines Kartenspiel mit hoher Interaktion und vielen spannenden Entscheidungen. Eine gute Investition.

Startups
Jun Sasaki
Oink Games
3-7 Spieler:innen ab 10 Jahren, ca. 15 Minuten
ca. 20 Euro