Schnell erklärt
Jenseits des Nebelmeeres, auf dem geheimnisvollen Kontinent Alula, erwartet uns das Abenteuer. In "Faraway" erkunden wir die Regionen dieser unbekannten Landmasse und treffen ihre freundlichen Bewohner. Denen kommen wir gerade recht: Jeder, dem wir auf der Hinreise begegnen, will auf unserem Rückweg etwas mitgebracht bekommen.
Jede Runde legen wir eine neue Region auf unseren Weg. Auf diesen sind die originellen Bewohner Alulas mit ihren Wünschen abgebildet. Außerdem Tiere, Pflanzen und Bodenschätze, die wir für die Erfüllung ebenjener benötigen. Jede Region hat darüber hinaus eine einzigartige Zahl.
Unser nächstes Ziel können wir jederzeit aus unseren drei Handkarten wählen. Anschließend dürfen wir in Reihenfolge unserer gerade erkundeten Regionen ein neues Ziel aus der Tischmitte nehmen: Kleine Zahlen sind früher dran und haben dementsprechend mehr Auswahl. Nach acht Runden treten wir den Rückweg an. Wer an dessen Ende durch erfüllte Wünsche den größten Ruhm genießt, gewinnt.
Was macht den Spielreiz aus?
Die Hinweg-Rückweg-Mechanik ist einfach, aber genial: Die Karten werden von links nach rechts ausgelegt, aber von rechts nach links gewertet. Um die Punkte einer Karte zu erhalten, müssen wir im weiteren Reiseverlauf ihre Bedingungen erfüllen: Jeder besuchte Ort bedeutet ein Versprechen, das es zu halten gilt.
Kluge Reiseplanung ist wichtig bei "Faraway". Jede Runde müssen wir abwägen, ob wir aufs Gas oder auf die Bremse treten möchten. Denn auch bedächtige Erkundung wird belohnt: Jedes Mal, wenn die Zahl unserer aktuellen Region höher ist als die der letzten Runde, entdecken wir ein Heiligtum.
Diese kleinen Karten zeigen zwar nur eines oder zwei der Merkmale der großen Regionen, können aber bei der Erfüllung der Wünsche eine große Hilfe sein. Denn weil wir insgesamt nur acht Regionen besuchen, bleibt ohne sie kaum genug Zeit, um es allen recht zu machen.
Wer hat Spaß?
Das Denken in Hin- und Rückweg ist knifflig: Gerade in den ersten Partien passiert es oft, dass Karten keine Punkte bringen, weil nötige Symbole zwar vorhanden sind, aber leider an der falschen Stelle liegen. Weil die Partien aber knackig kurz sind, sorgt das eher für Heiterkeit als für Frust. Und weckt den Ehrgeiz, es nächstes Mal besser zu machen.
Doch auch wer das Prinzip verinnerlicht hat, braucht weiterhin Reiseglück: Oft muss man tatsächlich "alles auf eine Karte setzen", um das eine Heiligtum zu finden, das eine drohende Niederlage noch in einen Sieg verwandelt. Wagemut und Wendigkeit sind bei dieser Reise ins Unbekannte ein Muss.
Fazit
Kompakt, spannend, clever: "Faraway" ist ein großes Spiel in einer kleinen Box. Und eines, das zeigt, dass es noch immer viele frische und unverbrauchte Spielideen zu entdecken gibt.
Faraway
Johannes Goupy & Corentin Lebrat
KOSMOS
2-6 Spieler:innen ab 10 Jahren, ca. 25 Minuten
ca. 20 Euro