06:45 Uhr, Berlin, Marshall-Brücke, der Reichstag in Blickweite: Rapper Goldroger kommt mit Kaffee und wachen Augen, CDU-Politiker Philipp Amthor mit Aktentasche und ohne Entourage. Der Schluffi und der Streber, so scheinen sie von außen. Auf den ersten Blick verbindet den selbsternannten Taugenichts und den zugeschriebenen Tausendsassa nur die helle Haarfarbe, doch auf den zweiten Blick auch eine ähnliche Biografie. Beide haben viel von ihrem Opa gelernt, beide haben Jura nicht konsequent zu Ende studiert, beide wurden von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen: Die Mutter ist ein zentrales Motiv im HipHop. Die eigene wird verehrt, die fremde oft verachtet. Auch in der Politik hat die Mutter-Figur eine mystische Rolle - ihre Sprache sprechen wir.
Warum also nicht mal über die Mama sprechen, über die Familie und Lebensentwürfe? Wie kam es, dass sich zwar die Lebenswege im Ursprung ähneln, ihre Lebensentwürfe aber entzweien? Warum wählt Amthor den Karriereweg & Goldroger die Räuberleiter?